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Goethe-Theater in Bad Lauchstädt mit Millionen Euro restauriert. Foto: wikimedia commons https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/ce/BadLauchst%C3%A4dtTheater01.jpg
Goethe-Theater in Bad Lauchstädt mit Millionen Euro restauriert. Foto: wikimedia commons https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/ce/BadLauchst%C3%A4dtTheater01.jpg
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Goethe-Theater in Bad Lauchstädt mit Millionen Euro restauriert

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Bad Lauchstädt - Am Vorabend des Geburtstages von Johann Wolfgang von Goethe öffnete am Freitag (27.8.) das einst unter seiner Leitung errichtete Theater in Bad Lauchstädt frisch restauriert. Auf dem Programm stand die Premiere «Iphigenie auf Tauris» in der Inszenierung des Dramaturgen und Regisseurs Holk Freytag.

Zugleich beginne eine Veranstaltungsreihe zu Ehren des Theatergründers, teilte der Geschäftsführer Historische Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH, René Schmidt, mit.

Allein 200 Kilogramm Farbe hätten die Restauratoren in Millimeterarbeit im Goethe-Theater Bad Lauchstädt von Decken und Wänden sorgsam abgetragen und konserviert. Das nach den Ideen des Dichters 1802 erbaute Haus, inspiriert von seiner Italienreise mit Besuchen in Rom und Tivoli, sei das einzige original erhaltene Theatergebäude der Goethe-Zeit, sagt Schmidt. Nach gut sechsjähriger schrittweiser Restaurierung eröffnet das denkmalgeschützte Gebäude nun wieder.

450 Plätze befinden sich im Haus. Und Logen im oberen Teil - auch die von Goethe mit der Nummer 5. Rund sechs Millionen Euro wurden den Angaben nach in die Restaurierung des Theaters investiert - mit Hilfe des Landes, des Kreises, Stiftungen und privaten Geldgebern.

Der Zahn der Zeit, 70 Prozent Schimmelbefall, Schäden am Dach, hatten der bei Klassikfans aus dem In-und Ausland beliebten Sommerspielstätte sehr zugesetzt. Bei einem Rundgang zeigt der Kulturmanager Schmidt auf viele Details, die in dem Theater originalgetreu hergerichtet wurden. Holzböden und -treppen wirken schlicht, der Saal hell und elegant. Die Decke erinnere an einen aufgespannten Schirm, farblich an Morgen- und Abendrot am Himmel.

Die Corona-Pandemie habe der Spielstätte, die allein zu den Händel-Festspielen in Halle oder das Jahr über auch im Sommer mit Mozarts Zauberflöte stets ausverkauft gewesen sei, Einbußen gebracht. Rund 16 500 Menschen waren es vor der Pandemie laut Schmidt pro Jahr, die das Theater bei rund 40 Veranstaltungen inmitten der historischen Kuranlagen besuchten - und damit Geld in die Kasse spülten. «Ich bin trotz allem Optimist», sagt Schmidt. Er setze auf eine Mischung aus Klassik und zugleich Neuem im Spielplan des Theaters, das kein festes Ensemble hat.

So soll dennoch eine «Lauchstädter Tetralogie» mit vier Goethe-Stücken etabliert werden. Als erste Premiere davon steht «Iphigenie auf Tauris» auf dem Theaterplan 2021. Faust I und II und Torquato Tasso folgen und sollen somit auch künftig jährlich inszeniert werden. Als das «Allerheiligste von Bad Lauchstädt» gelte das Theater, erzählt der bekannte Dramaturg Freytag, der Regie führt, bei den Proben für Iphigenie in Bad Lauchstädt. Handwerker legten im Hintergrund letzte Handgriffe vor der ersten Aufführung (27. August 2021) im Haus an. Für Freytag ist das Theater «Liebe auf den ersten Blick» gewesen, wie er während der Arbeit mit den Schauspielern und Bühnentechnikern sagt.

Im Oktober ist in dem Theater eine weitere Auflage des «Festspiel der deutschen Sprache» geplant. Im Jahr 2006 auf Initiative der Opernsängerin Edda Moser in Thüringen gegründet, hat es sich in dem Kleinod der Theaterlandschaft mit Aufführungen und Lesungen etabliert.

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