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Der Saal des Teatro Colon. Foto: wikimedia commons, by HalloweenHJB [CC BY-SA 3.0  (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)]
Der Saal des Teatro Colon. Foto: wikimedia commons, by HalloweenHJB [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)]
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In der Heimat: Barenboim mit «Tristan und Isolde» in Buenos Aires

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Berlin/Buenos Aires - Auch für Daniel Barenboim gibt es noch Debüts: An diesem Mittwoch führt der Dirigent Richard Wagners Oper «Tristan und Isolde» in Buenos Aires auf. «Zum ersten Mal werde ich in meiner Heimatstadt eine Operninszenierung leiten», sagte Barenboim (75) vor der Premiere im legendären Teatro Colón.

Der Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden kehrt in die argentinische Hauptstadt zurück - doch nicht wie in Jahren zuvor mit seinem arabisch-israelischen West-Eastern Divan Orchestra, sondern mit der Staatskapelle Berlin.

Es ist ein besonderes Gastspiel für das Berliner Opernhaus. Viermal führt die Staatsoper Harry Kupfers Produktion von 2014 mit dem Riesenengel auf der Bühne im «Colón» auf, fünfmal spielt das Orchester im Kultur- und Musikzentrum CCK: Gleich viermal die Sinfonien von Johannes Brahms, dazu kommt ein Abend mit Claude Debussys «Images» und «Le Sacre du Printemps» von Igor Strawinsky. Drei Wochen volles Programm. Die 2500 Plätze des Teatro Colón und in dem zum Konzerthaus umgebauten einstigen Post-Hauptamt sind seit Monaten ausverkauft. «Festival Barenboim» nennen die Veranstalter die Reihe.

Die langen Abende im Teatro Colón sind für Barenboim auch mit Kindheitserinnerungen verbunden. In dem Opernhaus sah er erstmals die großen Dirigenten - Fritz Busch, Erich Kleiber, Wilhelm Furtwängler. Mit sieben Jahren gab er in Buenos Aires sein erstes Klavierkonzert - «allerdings nicht im «Colón»», wie er sich heute erinnert, «sondern in einem kleinen Saal, der nicht mehr existiert».

Somit ist der Auftritt ein Heimspiel. Der argentinisch-israelische Dirigent und Pianist, der Buenos Aires im Alter von zehn Jahren zusammen mit den Eltern in Richtung Israel verließ, wird während seines Aufenthaltes vom argentinischen Parlament geehrt - «in Anerkennung seiner Lebensleistung und seines Einsatzes für demokratische und republikanische Werte», wie es zur Begründung heißt. Eine Begegnung mit dem Staatspräsidenten Mauricio Macri dürfte es wohl auch geben.

Zuletzt war Barenboim mit der Staatskapelle vor zehn Jahren nach Buenos Aires gereist.

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