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Neuer Hochschulrat an der Hochschule für Musik Nürnberg. Foto: Hufner
Wittenberger Renaissance Musikfestival mit Musiktheater. Foto: Hufner
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Kulturleben und Corona: Zur Lage in Polen und Tschechien (10.3.2020)

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Polen schließt wegen Coronavirus alle Schulen und Universitäten – Tschechische Kulturszene leidet unter Aufführungsverbot wegen Corona

Polen schließt wegen Coronavirus alle Schulen und Universitäten

Warschau (dpa) – Als Schutz vor einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus schließt Polen für zwei Wochen alle Kindergärten, Schulen und Universitäten. Auch Museen, Kinos und Theater bleiben für die Öffentlichkeit geschlossen, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Mittwoch in Warschau. „Für unserer Kinder ist es am besten, nicht aus dem Haus zu gehen, denn Kinder können die Krankheit leicht auf ältere Familienmitglieder übertragen.“

In Grundschulen und Kindergärten sollen die Kinder am Donnerstag und Freitag bei Bedarf noch betreut werden, damit die Eltern Zeit bekommen, das Familienleben entsprechend zu organisieren.

Gesundheitsminister Lukasz Szumowski appellierte an die Eltern, die Kinder während der schulfreien Zeit in Quarantäne zu halten. „Das ist keine Ferienzeit. Diesen Fehler haben sie in Italien gemacht.“ Dort seien junge Leute in der schulfreien Zeit viel ausgegangen und hätten das Virus weiterverbreitet. Nach Angaben der Regierung gibt es in Polen derzeit 27 bestätigte Coronavirus-Fälle.

Tschechische Kulturszene leidet unter Aufführungsverbot wegen Corona

Prag (dpa) – Das Verbot aller Veranstaltungen mit mehr als hundert Teilnehmern in Tschechien trifft die Kulturszene des deutschen Nachbarlandes hart. Mit der Maßnahme der Regierung in Prag soll die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eingedämmt werden. Das Nationaltheater in Prag rechne damit, dass bis Monatsende mehr als 20 Millionen Kronen an bereits bezahlten Eintrittsgeldern zurückerstattet werden müssten, sagte ein Sprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Umgerechnet sind das knapp 780.000 Euro.

Als erste Vorstellung war am Dienstagabend die ausverkaufte Aufführung der Dvorak-Oper „Rusalka“ abgesagt worden. Zu einer kreativen Lösung greift die Philharmonie in der zweitgrößten Stadt Brünn (Brno). Ein für Donnerstag geplantes Konzert soll über die Internet-Seiten und das Facebook-Profil verbreitet werden.

Geschlossen sind bis auf weiteres auch die tschechische Nationalgalerie sowie staatliche Museen, Bibliotheken und viele Denkmäler. Man könne den geforderten Abstand von zwei Metern zwischen Besuchern nicht garantieren, hieß es zur Begründung. Unabhängige Veranstalter zum Beispiel von Tanzfestivals warnten bereits, dass die Ausfallzeiten geschäftsbedrohend sein könnten.

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