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Kurt-Masur-Stipendium 2021/22 geht an Israelin Bar Avni. Foto: Peter Adamik
Kurt-Masur-Stipendium 2021/22 geht an Israelin Bar Avni. Foto: Peter Adamik
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Kurt-Masur-Stipendium 2021/22 geht an Israelin Bar Avni

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Halle - Das IMPULS-Festival für Neue Musik Sachsen-Anhalt vergibt seit 2019 ein IMPULS-Dirigierstipendium in Kooperation mit dem Internationalen Kurt-Masur-Institut und der Oper Halle. 2021/22 geht das Stipendium an die die israelische Dirigentin Bar Avni. Die junge Musikerin ist dem IMPULS-Festival schon seit längerer Zeit eng verbunden.

2017 nahm sie an der Masterclass für junge Dirigenten unter der Leitung von Markus L. Frank, GMD der Anhaltischen Philharmonie, teil. Seitdem dirigierte sie etliche Konzerte des Festivals, darunter mit der Magdeburgischen Philharmonie, den Harzer Sinfonikern und dem Kammerorchester Wernigerode. Ihr Debüt mit der Staatskapelle Halle gab Avni, ebenfalls im Rahmen des IMPULS-Festivals in der Saison 2019/2020. „Bar hat die magische Mischung aus Willen und Können! - eine starke Persönlichkeit und mit einem großen Herzen für ihre Musiker“, so beschreibt IMPULS-Festivalintendant Hans Rotman die Dirigentin.

Mit dieser einzigartigen Förderung für junge Dirigenten ehrt diese Initiative nicht nur den großen Gewandhauskapellmeister, sondern schlägt für die Stadt Halle auch einen Bogen zwischen Vergangenheit und Zukunft. Der berühmte Namensgeber Kurt Masur hatte sich nicht nur zeitlebens für die Neue Musik und auch für die nachhaltige Nachwuchsförderung engagiert, sondern begann als junger Dirigent seine Laufbahn am Opernhaus Halle. Mit dem Stipendium verbunden sind Konzertdirigate beim IMPULS-Festival für Neue Musik Sachsen-Anhalt sowie eine musikalische Assistenz bei der jährlichen zeitgenössischen Musiktheaterproduktion an der Oper Halle.  

Die Idee zum Stipendium entstand 2018, als die Schirmherrin des IMPULS-Festivals, Tomoko Masur, Präsidentin des Internationalen Kurt-Masur-Instituts, junge Nachwuchsdirigenten, -solisten und -komponisten im Festivalprogramm erlebte. Sie zeigte sich von dem hohen Niveau der insgesamt 25 jungen Meister des Jahrgangs „Junge Meister“ sehr beeindruckt und freut sich über die Neuauflage 2021: „Für meinen Mann, Kurt Masur, aber auch für das Institut und mich ist die Förderung und Unterstützung der musikalischen Vielfalt, im Besonderen dabei von aufstrebenden Musikern und Dirigenten, ein zentrales Thema. Mit Bar Avni hat das Festival eine wunderbare Nachwuchs-Dirigentin ausgewählt! Mein Mann war für viele Jahrzehnte besonders engagiert für das Stärkung des jüdischen Kulturlebens. Ab 1992 war er selber Ehrendirigent des Israel Philharmonic Orchestra. Diese historische Verbindung ist nun auch als ein toller Brückenschlag in die Zukunft zu betrachten. Ich wünsche der schon international viel beachtenden Dirigentin nur das Beste!“ 

Diese nachhaltige Nachwuchsförderung des IMPULS-Festivals bewog auch die Oper Halle, sich erneut an Kooperation zu beteiligen. Bar Avni erhält unter der neuen Intendanz ab 2022 die Möglichkeit einer musikalischen Assistenz, und zwar für die Musiktheaterproduktion „Traumspiel“ von Aribert Reimann, die am 7. Mai 2022 unter der musikalischen Leitung von Michael Wendeberg Premiere haben wird.

Erster IMPULS-Kurt-Masur-Stipendiat war 2019/20 der junge Armando Merino. Der Spanier assistierte dem Neue-Musik-Spezialisten und ersten Kapellmeister der Oper, Michael Wendeberg. 

 

 

Biografie Bar Avni

Die in Israel geborene Dirigentin lebt seit drei Jahren in Deutschland. Avni, die kürzlich ihr Konzertexamen in Hamburg abgeschlossen hat, ist Studentin der angesehenen Dirigenten Yoav Talmi, Martin Sieghart und Ulrich Windfuhr sowie David de Villiers.

Bevor Bar Avni Israel verließ, um ihren Master zu machen, sammelte sie Erfahrung im Bereich klassischer Percussion und spielte mit allen führenden israelischen Orchestern. Sie studierte Fagott als zweites Instrument.

Zu den Höhepunkten der Saison 2019/20 gehörte das Debüt mit der Staatskapelle Halle und der Harzer Sinfoniker im Rahmen des IMPULS-Festivals. Anfang 2020 debütierte Avni in der Elbphilharmonie mit der Camerata Hamburg und mit dem Israel Philharmonic Orchestra in der Charles Bronfman Hall in Tel Aviv.

Avni erhielt etliche Auszeichnungen, darunter im November 2017 den zweiten Platz und den begehrten Orchesterpreis bei der 10. Fitelberg Conducting Competition in Katowice, Polen. Diese Anerkennung führte zu ihrem Debüt bei mehreren polnischen Orchestern, darunter Sinfonia Varsovia und Opolska Filharmonia. Nachdem Avni 2018 mit Maestro Jaap van Zweden und Professor Johannes Schlaefli an der Gstaad Conducting Academy des Yehudi Menuhin Festivals aufgetreten war, wurde sie für den Neeme-Järvi-Preis nominiert. Anschließend wurde sie eingeladen, an der Dirigentenakademie 2019 mit Maestro Manfred Honeck teilzunehmen. Während ihres Studiums arbeitete Avni in der Saison 2013/14 als Assistentin des israelischen Kammerorchesters unter der Leitung von Yoav Talmi und 2017/18 bei den Bergischen Symphonikern unter der Leitung von Peter Kuhn. Dort dirigierte und moderierte sie viele Open-Air- und Familienkonzerte mit großem Erfolg und kehrte in der Saison 2019/20 als Gastdirigentin zurück. 

Opernerfahrung sammelte Avni mit der Kammeroper „Simplicius Simplicissimus“ von Karl A. Hartmann. Zuvor produzierte sie eine gekürzte Version der „Fairy Queen“ von Henry Purcell. 2019 dirigiert sie die deutsche Premiere der chinesischen Kurzoper nach dem französischen Film „L’Accordeur“.

Avni ist in der Musikwelt auch jenseits des Dirigierens aktiv. Sie wurde für das Stipendium „Die Zukunft der Orchesterkultur“ ausgewählt, eine deutsch-amerikanisch-chinesische Zusammenarbeit, die regelmäßig Treffen mit prominenten Persönlichkeiten der Musikwelt organisiert, um die Themen, Visionen und Einstellungen zu diskutieren, die die Welt des Orchesters in Europa und Übersee prägen.

Sie hat mit einer Vielzahl von Orchestern zusammengearbeitet, darunter mit dem israelischen Kammerorchester, der Sinfonia Varsovia, Opolska Filharmonia, dem Juventus Symphony Orchestra, dem Rishon Le'Zion Symphonieorchester, dem Ensemble Resonanz, dem Ensemble Volans, dem Orchester der Tiroler Festspiele und dem Orchester des Concerts Pasdeloup , den Hamburger Symphonikern, dem HSO Hamburg, der Anhaltische Philharmonie Dessau, der Magdeburger Philharmonie, der Filharmonie Hradec Králové, dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode und dem Meitar Ensemble.

Avni hat an Meisterkursen mit Dirigenten wie Manfred Honeck, Marin Alsop, Jaap van Zweden, Nicolas Pasquet, Gustav Kuhn, Johannes Schlaefli, Ulrich Winduhr, Markus Frank, Pierre Andre-Valade, Zsolt Nagy und Wolfgang Dörner teilgenommen.

 

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