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Legrands Musical «Marguerite» erstmals auf deutscher Bühne

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Saarbrücken - Das Saarländische Staatstheater bringt das Musical «Marguerite» von Michel Legrand (1932-2019) erstmals auf eine deutsche Bühne. Es sei das letzte der wenigen Bühnenwerke, die der große französische Filmmusik- und Chansonkomponist Legrand geschaffen habe, sagte Intendant Bodo Busse der Deutschen Presse-Agentur.

Noch wenige Monate vor dem Tod des Oscar-Preisträgers habe man die Saarbrücker Produktion mit Legrand («Yentl», «Die Regenschirme von Cherbourg») besprochen. «Er hat sich sehr gefreut, dass das jetzt in Deutschland aufgeführt wird.» Die deutschsprachige Erstaufführung wird am 7. Dezember in Saarbrücken gefeiert.

Dass es gelungen sei, die Rechte zu bekomme, hänge auch mit Saarbrücken zusammen: «Dieses Haus ist eben so ein bisschen eine Brücke zu Frankreich. Daher ist es hier der richtige Ort dafür.» In dem Musical geht es auch um deutsch-französische Geschichte: Es spielt im von den Deutschen besetzen Paris Anfang der 1940er Jahre. Im Fokus steht die Jazz-Sängerin Marguerite, die sich zwischen zwei Männer entscheiden muss, einem deutschen Nazi-Offizier und einem Pianisten, der sich dem Widerstand anschließt.

Der Inhalt des Musicals «gehört zu den großen Stoffen, die eine politische und historische Tragweite haben», sagte Busse. Das Genre stehe heute immer noch «bisschen im Ruf, nur für die Spaßgesellschaft zu sein». Es sei aber «eine ernstzunehmende Kunstform des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts».

Auch musikalisch steche «Marguerite» hervor. Es biete «den großen, fast symphonischen Sound von Legrands Filmmusik-Partituren», sagte Busse, «Melodien, die auch direkt ins Herz gehen.» Die Titelpartie singt der Schweizer Musical-Star Katja Reichert, die saarländische Sängerin Ingrid Peters hat einen Auftritt als «Chanteuse».

Busse ist überzeugt, dass das Stück «durch den direkten emotionalen Ton der Musik, durch die Klarheit und die Verständlichkeit der Handlung» das Publikum erreiche. Auch werde die Inszenierung von Pascale-Sabine Chevroton «sehr pointiert» sein. «Es wird keine Ausstattungsorgie, sondern sehr klar, sehr einfach, sehr reduziert mit ganz tollen Kostümen erzählt.» 15 Aufführungen sind geplant. Das Staatstheater zählt in einer Spielzeit rund 220 000 Besucher.

Premiere: 07.12.2019

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