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250 Beethoven-Tage extra: Jubiläumsprogramm geht in Verlängerung. Montage: Hufner
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Mit Beethovens 6. an der Tagebaukante gegen den Klimawandel

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Erkelenz - Musiker auf der ganzen Welt sind aufgerufen, Beethovens 6. Symphonie als Symbol gegen Klimawandel und Umweltzerstörung zu spielen. An wenigen anderen Orten entfaltet sie wohl eine solche Symbolkraft wie am Tagebau Garzweiler.

Mit der Schönheit der Musik gegen Umweltzerstörung und Klimawandel: Zum Weltumwelttag der Vereinten Nationen am 5. Juni haben rund 60 Berufsmusiker am Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen ein ungewöhnliches Konzert geben. Sie spielten am Montag Beethovens 6. Symphonie, die sogenannte «Pastorale». Die Musik gilt als Liebesbeweis des Komponisten für die Natur und als Aufruf, sie zu bewahren und schützen.

Die Musiker - unter anderem aus Konzerthäusern in Bonn, Köln, Düsseldorf, Krefeld und Aachen - beteiligten sich auf Privatinitiative eines Bonner Symphonikers an dem weltweiten Projekt gegen Klimawandel zum 250. Geburtstag des Komponisten, wie Norbert Winzen in Keyenberg sagte. Das Konzert fand auf einem von der Abbaggerung bedrohten Bauernhof der Familie statt. Die Musiker spielten aus dem Wohnhaus und dem Stall heraus, vom Heuboden herab und unter alten Bäumen. Die Zuschauer hatten ein besonderes Konzerterlebnis, indem sie an den Musikern vorbei wandelten und sie die Instrumente mal lauter und wieder leiser hörten.

Das rund 160 Jahre alte denkmalgeschützte Anwesen soll mit dem ganzen Dorf Keyenberg für den Braunkohletagebau Garzweiler verschwinden. Rund um den Tagebau kämpfen Anwohner um den Erhalt ihrer fünf bedrohten Dörfer. Laut einer Studie für die Umweltschutzorganisation Greenpeace müssten keine weiteren Dörfer dem Tagebau weichen, wenn aus den Tagebauen Hambach und Garzweiler nur noch so viel Braunkohle verstromt würde, dass die deutschen Klimaschutzziele eingehalten werden. Dagegen verweist RWE auf eine von dem Konzern in Auftrag gegebene Studie. Die zeige, dass bis zum Jahr 2038 aus den Tagebauen Hambach und Garzweiler bis zu 780 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert werden müssten. Dies ergebe sich aus den Vereinbarungen zum Kohleausstieg.

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