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Orchestervereinigung fordert Ende des Lohnverzichts
Orchestervereinigung sieht «Trendwende bei der Klassik»
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Orchestervereinigung sieht «Trendwende bei der Klassik»

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Berlin - Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) sieht die klassische Musik in Deutschland im Aufwind. «Ich bin überzeugt, dass wir gerade den Beginn einer Trendwende im Klassikbereich erleben», sagte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens am Dienstag in Berlin. So sei die Zahl der Veranstaltungen öffentlich geförderter Orchester und Rundfunkensembles in der Spielzeit 2015/16 verglichen mit der Vorsaison um etwa 10 Prozent auf rund 13 800 gestiegen.

Die 5800 Sinfonie- und Chorkonzerte nähmen dabei traditionell den Spitzenplatz ein, hieß es. Die musikpädagogischen Veranstaltungen hätten um mehr als 20 Prozent auf 5100 zugelegt. Für das junge Publikum werde enorm viel gemacht, sagt Mertens.

Seinen Angaben zufolge wurden in Deutschland noch nie so viele Konzertsäle eröffnet, gebaut oder saniert wie heute. Konzerte, klassische Livemusik in Theatern und Klassik-Musikfestival hätten 18,2 Millionen Besucher angezogen - das seien etwa vierzig Prozent mehr, als zu den Spielen der ersten Fußball-Bundesliga in die Stadien strömten. Der Anteil der 20- bis 29-jährigen Konzert-Besucher sei aktuell höher als die Gruppe von 50 bis 59 Jahren.

In Deutschland gibt es laut DOV 130 öffentlich finanzierte Konzert-, Theater-, Kammer- und Rundfunkorchester. 1992 bei der ersten gesamtdeutschen Erfassung waren es noch 168. Die Zahl der Planstellen für Orchestermusiker sank von 12 159 auf 9816. Bund und Länder haben im Dezember 2016 beschlossen, die Aufnahme der Theater- und Orchesterlandschaft als Immaterielles Kulturerbe der Unesco zu beantragen.

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