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Sopranistin und Wissenschaftlerin mit Max-Grünebaum-Preis geehrt. Foto: Hufner
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Sopranistin und Wissenschaftlerin mit Max-Grünebaum-Preis geehrt

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Cottbus (dpa/bb) - Die Max-Grünebaum-Preise für Kunst und Wissenschaft gehen in diesem Jahr an die Sopranistin Ketevan Chuntishvili vom Staatstheater Cottbus und die Wissenschaftlerin Clara Rellensmann von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Sie erhalten jeweils 5000 Euro. Die Auszeichnungen sollen an das Wirken des Cottbuser Tuchfabrikanten Max Grünebaum (1851-1925) erinnern. Der Unternehmer engagierte sich in der Stadt sozial und förderte zu Lebzeiten das Cottbuser Theater.

Seine Familie wurde aus rassistischen Gründen in der Zeit des Nationalsozialismus aus Deutschland vertrieben und enteignet. Vor 25 Jahren errichteten die in England lebenden Enkel in Verbundenheit mit der Stadt die Max Grünebaum-Stiftung. Um das Staatstheater und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg zu unterstützen, verleiht die Stiftung jährlich an künstlerischen und wissenschaftlichen Nachwuchs die Preise.

Preisträgerin Chuntishvili studierte an der Hochschule für Musik in Hannover, ihr Operndebüt gab die Georgierin 2020 in Klagenfurt. Im Staatstheater ist die Sopranistin unter anderem als Micaëla in Bizets «Carmen» zu hören. Ihre Auszeichnung entspreche ganz dem Gedanken der Max Grünebaum-Stiftung, herausragende junge Talente in ihrer Arbeit zu fördern, hieß es.

BTU-Wissenschaftlerin Rellensmann beschäftigt sich mit der seit 2019 als Unesco-Welterbe eingetragenen Tempellandschaft von Bagan in Myanmar. Neben ihrer akademischen Arbeit engagiert sich die Forscherin interkulturell und organisierte Summer Schools für Studierende aus Myanmar und Deutschland. Bis heute unterstützt sie eine Gruppe von Studierenden aus Myanmar, die an der BTU ihr Architekturstudium fortsetzen.

«Wir würdigen die außergewöhnliche Geste unserer Eltern, die Stiftung zu gründen», erklärte Peter Gumbel für die Familie Grünebaum als Stifter der Auszeichnungen. «Und wir blicken nicht nur zurück, sondern auch nach vorne: Wir sind gespannt auf die Zukunftsaussichten der Stadt Cottbus mit ihrem blühenden kulturellen und intellektuellen Leben durch Theater und Universität.»

Mit dem Max-Grünebaum-Preis sei nicht nur eine Mahnung verbunden, die an die dunkelste Zeit der deutschen Geschichte erinnere, sagte Kulturstaatssekretär Tobias Dünow in Cottbus bei der Preisverleihung. Es sei auch der Aufruf, sich an diese Region zu binden, so wie es die Stifter und Stifterinnen getan hätten.

In Cottbus erinnert eine Gedenktafel am Gebäude des Landesamtes für Bergbau und Geologie an das Wirken des Unternehmers Grünebaum, der auch Stadtverordneter und Vorstandsmitglied der Cottbuser Synagogengemeinde war. Das Gebäude beherbergte früher die Tuchfabrik.

 

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