Staatsballett Berlin: Choreograph Christian Spuck neuer Intendant
Er werde die Compagnie in der gesamten Breite des klassischen und zeitgenössischen Balletts weiterentwickeln. Spuck wird Nachfolger der Intendanten-Doppelspitze Sasha Waltz und Johannes Öhman, die nach nur wenigen Monaten gemeinsamer Arbeit im Januar 2020 ihren Rücktritt erklärt hatten. Er wolle beim Staatsballett mit den wichtigsten Choreographen und Künstlern unserer Zeit zusammenarbeiten und das internationale Renommee der Compagnie festigen, erklärte Spuck.
Nachfolgerin von Spuck in Zürich wird die Choreographin Cathy Marston. Die gebürtige Britin mit Schweizer Pass trete mit Beginn der Saison 2023/24 für zunächst zwei Spielzeiten die Nachfolge von Spuck an, teilte das Ballett Zürich mit.
Das kurze Gastspiel von Waltz und Öhman an der Spitze des Berliner Staatsballetts war angesichts der Pläne, das Staatsballett auch als Ensemble für modernes Tanztheater zu etablieren, von Kritik aus der Compagnie und vom Publikum begleitet worden. Eine Online-Petition «Rettet das Staatsballett!» erhielt fast 20 000 Unterschriften.
Der 1969 in Marburg geborene Spuck begann nach seiner Ausbildung an der John Cranko Schule in Stuttgart als Tänzer bei der Jan Lauwers Needcompany und bei Anne Teresa de Keersmaekers Ensemble Rosas. 1995 ging er zum Stuttgarter Ballett, wo er 2001 zum Hauschoreographen ernannt wurde. Seit der Saison 2012/13 ist Spuck Direktor des Balletts Zürich. 2020 zeichnete die Fachzeitschrift Tanz das Ballett Zürich als «Kompanie des Jahres» aus.
Im März 2021 hatte seine Ballett-Inszenierung des Virginia Woolf-Klassikers «Orlando» am Bolschoi Theater in Moskau Weltpremiere. Spuck hat auch mehrere Opern inszeniert.