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Wenzel bekommt den diesjährigen Liederpreis

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Wenzel erhält den Liederpreis 2008 der Liederbestenliste +++ Dota und die Stadtpiraten sind die Förderpreisträger 2008 +++ Erika Pluhar ist Gast beim Liederfest in der Szene Wien am 22. November

Für seinen Titel „Tausend Tode“ von der CD Glaubt nie, was ich singe bekommt Wenzel den Liederpreis 2008 der Liederbestenliste, einer von Jurorinnen und Juroren aus Belgien, Österreich, der Schweiz und Deutschland zusammengestellten monatlichen Hitparade deutschsprachiger Musik. Das Lied des Berliner Künstlers bekam im Wertungszeitraum von Mitte 2007 bis Mitte 2008 über sieben Monate die meisten Punkte der Jury und stand davon sechs Mal auf Platz 1 der Liederbestenliste. Wenzel singt darin vom Tanzen und Trinken, von Friedensträumen im Feuersturm, seiner Angst vor kahlen Schädeln in der Straßenbahn, einer verlorenen Liebe, von Freunden und Feinden. „‚Tausend Tode’ spiegelt nicht den weltabgewandten Seelenzustand des Poeten wider, sondern den Zustand der Welt. Das er dabei nie larmoyant wird und – bei aller Intimität in den wundervollen Liebesliedern – auch nie kitschig, ist Wenzels Kunst. Er bleibt auf dem Seil.“ (Berliner Zeitung) In einem Beitrag für die November-/Dezemberausgabe der Musikzeitschrift Folker! (www.folker.de) würdigt Markus Wittpenn den Sänger, Komponisten und Autor als „Ausnahmekünstler“ in Deutschland: „Ist es die gefühlte Poesie in seiner Musik, in seinen Texten, die Intensität seiner Lieder, das aufmerksame Auge eines Menschen, der mehr wahrnimmt, mehr verarbeitet als der Durchschnitt? Wenzels Lieder können Traurigkeit und Liebestaumel in tiefer Vielschichtigkeit vermitteln, gerade noch nippt man am Kelch der Melancholie, schon öffnet sich unverhofft ein Augenzwinkern wie ein blauer Schimmer am grauen Himmel.“ Nach 2001 und 2005 erhält Wenzel den Liederpreis der Liederbestenliste zum dritten Mal.


 

Der Förderpreis 2008 der Liederbestenliste geht an Dota und die Stadtpiraten. Aus der Begründung der Jury: „Dota Kehr ist eine ungewöhnliche Liedermacherin. Ungewöhnlich ist sie, weil ihre Texte betroffen machen und weil sie aus der Perspektive einer jungen Frau in einer Welt vieler Liedermacher und nur weniger Liedermacherinnen geschrieben wurden. Ungewöhnlich ist auch ihre Musik: Sie … kommt fast eine wenig lakonisch, minimalistisch und ungewohnt locker daher.“ Der Liedermacher Christof Stählin schreibt in seiner Würdigung im Folker! über Dota Kehr: „Die Bossaklänge ihrer Gitarre suchen ihresgleichen in der deutschen Liedlandschaft, ebenso der Zusammenklang von allem, Text, Melodie, Rhythmus und dem Unbenennbaren in der der Stimme, in dem das Wesens einer Sängerin oder eines Sängers wie in einem Fingerabdruck zum Vorschein kommt. Sie singt drucklos und gleichsam nebenbei, nichts schrillt da oder röhrt, es ist wie eine Fortsetzung des Sprechens mit anderen Mitteln. Und doch kann sie einen Saal in Schwingung versetzen, als wären sie durch viel schubkräftigere Impulse hervorgerufen.“


 

Vergeben wird der Preis im Rahmen des diesjährigen Liederfests, das am 22. November in der Szene Wien stattfinden wird. Als Gast wird Erika Pluhar, begleitet von Klaus Trabitsch, auftreten.


 

Der Liederpreis wird jedes  Jahr von der Liederbestenliste mit Unterstützung von der Musikzeitschrift Folker! vergeben. Der Mitschnitt des Preisträgerkonzerts wird zu einem späteren Zeitpunkt im Bayerischen Rundfunk, auf MDR Figaro, im Südwestrundfunk und im Deutschlandradio Kultur gesendet.


 

Die monatliche „Hitparade der besonderen Art“ (Melodie & Rhythmus) wird seit 1984 (von 1984 bis 2003 vom SWF bzw. SWR, seit 2004 vom Verein deutschsprachige Musik organisiert) nicht auf der Basis von Verkaufszahlen, sondern anhand von Empfehlungen einer unabhängigen Jury aus Belgien, Österreich, der Schweiz und Deutschland zusammengestellt. In ihr finden sich Lieder mit kritischen, nachdenkenswerten Texten und einer Musik, die sich nicht unbedingt an eingefahrene Hörgewohnheiten anlehnt. Zu den bisherigen Trägern des Liederpreises seit 1984 gehören u. a. Wolf Biermann, Franz Josef Degenhardt, Gerhard Gundermann, Franz Hohler, Reinhard Mey, Georg Ringsgwandl, Stoppok und Konstantin Wecker.

 

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