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Wettbewerb im Doppelkegel: BMW Welt stellt den neuen Jazz Award 2009 vor

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In unmittelbarer Nähe zur Konzernzentrale, dem 1972 gebauten „Vierzylinder“, eröffnete vergangenes Jahr die BMW Welt, das neue Portal der Marke. Das futuristische Gebäude dient als Auslieferungszentrum von BMW Automobilen für Neuwagenkunden und ist gleichzeitig Schauraum fürs interessierte Publikum. Im Winter 2007/2008 startete man mit den BMW Welt Jazzwochen eine Reihe von Jazzmatineen mit bekannten Künstlern wie Bernd Lhotzky, Chris Hopkins, Warren Vaché, Olaf Polziehn, Scott Hamilton oder Quadro Nuevo. Diese wurde vom Publikum so begeistert angenommen, dass man beschloss, nun eine Stufe weiterzugehen und jährlich einen mit 15.000 Euro dotierten BMW Welt Jazz Award zu vergeben.

Der Münchner Autohersteller will junge Künstler in die BMW Welt bringen, die sich im Jazz bereits einen gewissen Namen gemacht haben. Der BMW Welt Jazz Award wird  in Form eines Wettbewerbs vergeben: Zwischen 11. Januar und 15. März treten jeweils zweimal im Monat sonntags um 11 Uhr sechs Jazz-Trios der Spitzenklasse im Doppelkegel auf. Unter diesen sechs bestimmt eine Jury die beiden Endteilnehmer, die dann am 4. April das große Finale bestreiten. Die Matineen sind für die Besucher kostenlos, das Finalkonzert kostet Eintritt.

Zum Wettbewerbsgedanken im Jazz äußerte sich Rudolf Wiedemann, Leiter der BMW Welt: „Wettbewerb hat etwas mit dem Leben zu tun. BMW ist ein Unternehmen, das Freude am Gestalten und am Wettbewerb hat. Das drückt sich in den Produkten von BMW aus, aber auch in unserem gesamten Sponsoring-Engagement: Ob das Formel 1 ist, das Thema Segeln oder Golf – all diese Formate werden im Sinne eines Wettbewerbs ausgelobt. Das Publikum kann sich ein Stück am Messen der Akteure beteiligen, und außerdem soll der Beste gewinnen.“

Philipp von Sahr, Leiter Vertrieb Deutschland, betonte die Langfristigkeit des Engagements der BMW Group: „Bei einer über 30-jährigen Historie für kulturelles Engagement ist die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung für die BMW Group selbstverständlich. Eine logische Folge also, das sich auch die BMW Welt am Standort München sich im Sinne des „Corporate Citizenship“ mit einem nachhaltigen und langfristig geplanten Projekt kulturell engagiert.“

Das eng gesteckte Motto „The Art of Piano Trio“, so der Publizist und Juryvorsitzende Oliver Hochkeppel, solle der Jury dazu verhelfen, „nicht Äpfel mit Birnen vergleichen zu müssen.” Im Rahmen der sechs Jazz-Matineen treten ab dem 11. Januar die Klaviertrios Minsarah, Bruno Böhmer Camacho, das Alboran Trio und das Steve Klink Trio, Anke Helferich und [em] mit Michael Wollny im Doppelkegel der BMW Welt auf. Einen Publikumspreis lobt das Schloss Elmau aus. Wie bei vielen Projekten zuvor ist auch das Kulturreferat München wieder ein Partner für BMW. Eine städtische Partnerschaft im Rahmen des BMW Welt Jazz Award, endlich auch Zuschüsse für den Jazzclub Vogler – die Indizien häufen sich, dass Münchens neuer Kulturreferent, Hans-Georg Küppers, an alte Traditionen anknüpfen will und neben anderen Projekten auch der Jazzstadt München wieder mehr Strahlkraft geben will.

 

Veranstaltungsüberblick zum BMW Welt Jazz Award 2009. Die Konzerte finden jeweils am Sonntag um 11:00 Uhr statt und enden etwa um 13:30 Uhr - Einlass ist ab 10:30 Uhr. Der Eintritt zum Doppelkegel der BMW Welt ist kostenlos.

11. Januar 2009 Minsarah
Spätestens seit dem Gewinn des Preises der deutschen Schallplattenkritik im vergangenen Jahr gilt das Trio Minsarah mit dem deutschen Pianisten Florian Weber, dem amerikanischen Bassisten Jeff Denson und dem israelisch-amerikanischen Drummer Ziv Ravitz als Versprechen für die Zukunft. Die Multinationalität der drei Virtuosen, die sich am renommierten Berklee College of Music in Boston kennen lernten, spiegelt sich auch in ihrer Musik wider: Verschiedenste Klangfarben, Formideen und hochkomplexe Strukturen - zusammengehalten von einem unverbrauchten Lyrizismus, dichter Improvisation und absoluter spieltechnischer Präzision gehören zu Ihren Merkmalen.

25. Januar 2009 Bruno Böhmer Camacho Trio
Mit dem Pianisten Bruno Böhmer Camacho, dem Bassisten Juan Camilo Villa und dem Schlagzeuger Rodrigo Villalón hat sich mitten im Ruhrgebiet ein kolumbianisches Trio zusammengefunden, das die Musik ihrer Herkunft spektakulär neu formuliert. Klassische Themen der Latin Music bekommen bei ihnen durch überraschende Stimmungswechsel, treibenden Groove und brillante Modern-Jazz-Improvisationen einen neuen Dreh. Trotz ihrer Jugend sind die drei ein eingespieltes Team, begannen sie doch schon im Kindesalter miteinander zu musizieren. Zum Quintett erweitert gewannen sie bei "Jugend jazzt". Bruno Böhmer Camacho erhielt außerdem den "Folkwangpreis" als bester Jazzstudent der Universität Essen.

08. Februar 2009 Alboran Trio
Wie wenige europäische Ensembles ist das italienische Alboran Trio ein Gruppenprojekt ohne einen erklärten Bandleader. Auf der Grundlage der Kompositionen des Pianisten Paolo Paliaga suchen er, Bassist Dino Contenti und Schlagzeuger Gigi Biolcati nach dem idealen Verhältnis zwischen definiertem Gruppenklang und der größtmöglichen Freiheit des einzelnen Musikers. Dabei verbinden sie traditionelle Jazzformen mit Elementen der Weltmusik zu einem zeitlosen, mediterran geprägten Impressionismus. Ob mit lyrischem Wohlklang, epischer Dramatik oder wirbelnder Interaktion, stets bleiben ihre Experimente ganz im Dienste der Melodie und zelebrieren die hohe Kunst, höchst Komplexes ganz einfach klingen zu lassen.

22. Februar 2009 Steve Klink Trio
In Iowa aufgewachsen pflegt der heute in Köln lebende Pianist Steve Klink ein besonderes Verhältnis zur populären amerikanischen Musikkultur. In seinem Spiel verbinden sich Blues- und Folk-Elemente mit klassischem Hardbop zu einer sofort eingängigen, unerhört groovenden Mischung, die er selbst "Folkbop" nennt. Mit der eleganten Virtuosität eines Oscar Peterson und dem zupackenden Anschlag eines Ramsey Lewis erzählt er spannende Geschichten, am liebsten im eigenen Trio mit dem Bassisten Henning Gailing und dem Drummer Marcus Rieck. Seine Instrumental-Interpretationen von Randy Newman und Joni Mitchell gehören ebenso wie sein jüngstes Album zu den herausragenden, meist gelobten Trio-Veröffentlichungen der jüngsten Zeit.

08. März 2009 Anke Helfrich Trio
In Holland ausgebildet gehört die Weinheimer Pianistin Anke Helfrich inzwischen zu den herausragenden weiblichen Jazzern in Europa. Schon immer arbeitete sie bevorzugt und erfolgreich im Trio, ob mit der reinen Damenformation "Witchcraft" (mit Lindy Huppertsberg und Carola Grey) oder ihrer eigenen Band mit Martin Gjakonovski am Bass und Dejan Terzic am Schlagzeug. Der Sieg beim European Jazz Contest 1996, der Jazzpreis Baden-Württemberg oder der Jazzpreis der Stadt Worms (2003) belegen das Talent der schönen Pianistin, die sich mit überzeugender Musikalität und swingender Virtuosität auf klassischem Terrain bewegt. In der tradierten Sprache des Jazz erzählt sie unerhört locker neue Geschichten, und dabei gehen ihr subtile Balladen ebenso grandios von der Hand wie treibender Hardbop oder Funk.

15. März 2009 [em]
Ob aus der ganzen Musikgeschichte, aus japanischen Filmen oder aus dem urbanen Treiben ihrer Berliner Wahlheimat - das Trio [em] bezieht die Inspiration für seine Musik aus den verschiedensten Quellen. Mit dem technisch brillanten, alle Facetten des Klavierspiels auslotenden Michael Wollny hat es den absoluten Shooting Star der jungen deutschen Jazzszene an Bord, mit Eric Schäfer den aktuell vielleicht vielseitigsten und percussivsten Schlagzeuger und mit Eva Kruse eine inzwischen auch in Skandinavien hoch geschätzte Bassistin mit eigenem Ton. Gemeinsam gehören sie mit ausdrucksvoller Gestaltungslust und der trickreichen Suche nach neuen Formen zu den überraschendsten und innovativsten Trios der Gegenwart, was das fast schon überschäumende Lob der Jazzkritiker bestätigt.



 

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