Neulich in der Elphi: Das wunderbare Ensemble Resonanz spielt unter Riccardo Minasi die Haffner-Sinfonie von Mozart.
Gordon Kampe.
Neulich in der Elphi: Das wunderbare Ensemble Resonanz spielt unter Riccardo Minasi die Haffner-Sinfonie von Mozart.
Ich dachte, ich flippe aus und springe kopfüber ins Geschehen: man hörte jeden Akzent, jedes Detail – nichts verschwand, versuppte, verschwiemelte. Dieses Crescendo im Crescendo in der Pauke: Wahnsinn! Halleluja, so eine Klarheit! Am nächsten Tag öffnete ich meine Mails – auf jenem Account, auf dem ich mit allerlei Institutionen im verbalen Nahkampf bin. Ich hätte das nie tun dürfen. Dieser versuppt-verschwiemelte, von Drittmittelanträgen vollständig verkorkste akademische Schönsprech, grauenvoll. Liebe Runde, könnte es da heißen: „lieben Dank für den sehr wertvollen Input. Wir sammeln hier noch weitere Ideen, ventilieren das gegebenenfalls in der Runde und kommunizieren dann zeitnah, wie wir den Prozess begleiten.“ Übersetzt heißt das: „Nein, vergiss es, Du hörst nie wieder von Deiner Idee, Du überengagierter Depp.“
Mir wär’s ja lieber, man spräche so mit mir. Es steht doch schon in der Bibel (Matthäus 5, 37): „Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.“ Ich bemerke, wie ich nach und nach aggro werde, je mehr verbale Schwiemelsuppe auf mich herniederrieselt. Nicht jede Probe ist ein „Lab“, nicht jeder fade Vortrag ein „Science Slam“ und Dein „Zeitfenster“ ist mir egal, ich will ein konkretes Datum: nächste Woche Dienstag, 11 Uhr. Basta cosí.
Also, Leute … Hört wieder mehr Mozart. Ein Akkord ist ein Akkord, ein Sforzato ein Sforzato. Klarheit macht glücklich. Entschwiemelt Euch!