Seit einigen Jahren hat sich Trikont auf Ausgrabungen spezialisiert. Und nun hat sich der legendäre Verleger und „Freak“ Werner Pieper dazugesellt. „Flashbacks: USA“ heißt sein erster großer Wurf von sechs thematisch geordneten CDs. Insgesamt über 150 Perlen der amerikanischen Popmusik der ersten Hälfte des vergange nen Jahrhunderts hat er ausgewählt.
Seit einigen Jahren hat sich Trikont auf Ausgrabungen spezialisiert. Und nun hat sich der legendäre Verleger und „Freak“ Werner Pieper dazugesellt. „Flashbacks: USA“ heißt sein erster großer Wurf von sechs thematisch geordneten CDs. Insgesamt über 150 Perlen der amerikanischen Popmusik der ersten Hälfte des vergange nen Jahrhunderts hat er ausgewählt. Es geht darin um nichts weniger als „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“, Hitler, Himmel & Hölle. Politisch unkorrekt geht es hier zumeist zu. Was im Kino nicht gezeigt werden durfte, wird hier zumindest besungen: „Copulation Blues“ und „Drug Songs“ sind eindeutige Titel. Auf beiden Kompilationen befinden sich im Ubrigen auch Lieder für Katzenfreunde: „Pussy, Pussy, Pussy“ & „That Cat Is High“. Fritz the Cat, der schmutzige Kater von RobertCrumb, und der Zeichner selber hätten an diesen Songs ihre Freude gehabt.
Zwischen Kirche, Vaudeville, Bordell, Heuboden & Hollywood bewegen sich die Interpreten dieser amerikanischen Leistungsschau des 20. Jahrhunderts. Es geht Pieper um nichts weniger als die „Roots“ der 68er-Bewegung, den popdemokratischen Fundus der USA. Das, was die Nazis einst als „entartet“ titulierten, will er uns nahe bringen. Eine „labour of love“, die gerade rechtzeitig kommt zur „Leitkultur“-Diskussion. „Gehört Entenhausen noch zur deutschen Leitkultur?“ hat ein schlauer Fuchs gefragt. Pieper gibt uns darauf seine Antwort: Ohne Amerikas „popular culture“ sähe es trist aus in diesem unseren „befreiten“ Lande.