Man munkelt seit Monaten ja geradezu Sagenhaftes über das Musikprogramm der EXPO Hannover: Neue Musik wird es geben – ganz groß! Im Deutschen Pavillon soll es zu zahlreichen Uraufführungen hiesiger Komponisten kommen. Man kennt vielleicht den einen oder anderen, der auf Nachfrage bekundet, soeben ein EXPO-Stück zu Ende komponiert zu haben. Doch auf ein offizielles Programm – etwa als Beilage eines der aktuellen Musikperiodika – wartet man bisher wie weiland auf Godot: vergebens. Nun wurden wir zumindest mit einigen Seiten E-Mail gefüttert, welchen wir mittels penibler Textrekonstruktion auch einige Termine entnehmen können. Da gibt es etwa verschieden betitelte Reihen: „Junges Forum/Zeitensprung“ (Start am 4. Juni mit einer Uraufführung vom ewig jungen Henze! Zu hören: „eine neue Version seiner Aria de la Folia Española“. Sonst noch im Programm: Piazzolla, Strawinsky, Schulhoff, Ravel – leider alle tot. Das muss er sein, der Zeitensprung), „Junges Forum/Auftakte“ (Start 8. Juni, Programme? Fehlanzeige), „musik20“ (Beginn am 9. Juni mit vier uraufgeführten Ensemblewerken von Hans-Jürgen von Bose, Peter Michael Hamel, Nico Richter de Vroe und Younghi Pagh-Paan). Dazu kommen Einzelveranstaltungen wie die Eröffnungspremiere von Annette Schlünz’ Kammeroper TagNachtTraumstaub (1. Juni) oder die Uraufführung von Wilfried Hillers Melodram für Marionetten „Der Geigenseppel“ (4. Juni). Die weiters aufgezählten Namen sind Legion, doch ganz ohne zugehörigen Termin weiß man schlicht nicht: wann wohin. So hoffen wir zur Hälfte mit Georg Katzers „Godot kommt doch, geht aber wieder“ für Kammerensemble (EXPO-Uraufführung am 23. Juni, meldet sein Verlag) auch auf ein Stück EXPO-Broschur, und die geht nicht – wir sind dem Neuen ja gewogen – wieder retour!
Man munkelt seit Monaten ja geradezu Sagenhaftes über das Musikprogramm der EXPO Hannover: Neue Musik wird es geben – ganz groß! Im Deutschen Pavillon soll es zu zahlreichen Uraufführungen hiesiger Komponisten kommen. Man kennt vielleicht den einen oder anderen, der auf Nachfrage bekundet, soeben ein EXPO-Stück zu Ende komponiert zu haben. Doch auf ein offizielles Programm – etwa als Beilage eines der aktuellen Musikperiodika – wartet man bisher wie weiland auf Godot: vergebens. Nun wurden wir zumindest mit einigen Seiten E-Mail gefüttert, welchen wir mittels penibler Textrekonstruktion auch einige Termine entnehmen können. Da gibt es etwa verschieden betitelte Reihen: „Junges Forum/Zeitensprung“ (Start am 4. Juni mit einer Uraufführung vom ewig jungen Henze! Zu hören: „eine neue Version seiner Aria de la Folia Española“. Sonst noch im Programm: Piazzolla, Strawinsky, Schulhoff, Ravel – leider alle tot. Das muss er sein, der Zeitensprung), „Junges Forum/Auftakte“ (Start 8. Juni, Programme? Fehlanzeige), „musik20“ (Beginn am 9. Juni mit vier uraufgeführten Ensemblewerken von Hans-Jürgen von Bose, Peter Michael Hamel, Nico Richter de Vroe und Younghi Pagh-Paan). Dazu kommen Einzelveranstaltungen wie die Eröffnungspremiere von Annette Schlünz’ Kammeroper TagNachtTraumstaub (1. Juni) oder die Uraufführung von Wilfried Hillers Melodram für Marionetten „Der Geigenseppel“ (4. Juni). Die weiters aufgezählten Namen sind Legion, doch ganz ohne zugehörigen Termin weiß man schlicht nicht: wann wohin. So hoffen wir zur Hälfte mit Georg Katzers „Godot kommt doch, geht aber wieder“ für Kammerensemble (EXPO-Uraufführung am 23. Juni, meldet sein Verlag) auch auf ein Stück EXPO-Broschur, und die geht nicht – wir sind dem Neuen ja gewogen – wieder retour! Auch anderswo mangelt es bisweilen an Drucksachen, wie etwa bei den Berliner MontagsMusiken des zeitkratzer ensembles, doch wer verfügt schon über einen EXPO-Werbeetat...? Immerhin kann das multinationale zeitkratzer ensemble – bestehend aus Komponisten-Interpreten-Improvisatoren (jeweils in Personalunion) – mit einigen vorzüglichen CD-Aufnahmen aufwarten (siehe Aprilausgabe der nmz), die enorm neugierig machen auf weitere Konzerte: Am 5. und 14. Juni (im Podewil Berlin-Mitte) sind mit Zbigniew Karkowski, Antoine Beuger, Charles Curtis, Terre Thaemlitz, Guido Hübner, Column One und Franz Hautzinger vor allem Musiker aus der Elektronikszene mit Uraufführungen vertreten. Doch was heißt – in Sphären jenseits abendländischen Werkbegriffs – schon „Ur“-Aufführung? Man vergesse das „Ur“ und freue sich einfach auf spannende, im Augenblick (aus-)komponierte Musik!Weitere Uraufführungs- und Premierentermine
Nora Ponte: Tracce/Traces für Klavier und Orchester, Musik im 21. Jahrhundert, Saarbrücken
Fabio Nieder: Im Kopf für 5 Vocal-Solisten (mit 4 Röhrenglocken); Neue Werke von Christoph Neidhöfer und J. Baboni Schillingi für Stimmen und Instrumente, Musik im 21. Jahrhundert, Saarbrücken
Ein argentinischer Abend mit neuen Kompositionen von Francisco Kröpfl, Daniel Teruggi und Gonzalo Biffarella, MusikTriennale Köln
Fabio Nieder: „Totentanzszenen“ aus „Saga“ für acht Stimmen und großes Orchester; Musik im 21. Jahrhundert, Saarbrücken
Wilfried Maria Danner: Das Märchen nach ewig und drei Tagen. Opéra silhouette; Schwetzinger Festspiele
Olga Kroupova: Ephemera, konzertante Musik für Orchester, Opernhaus Chemnitz
Thomas Bruttger: Bläsertrio; Christoph Staude: Neues Werk für Bläserseptett und Kontrabass, Inselfestival Hombroich
Cornelius Schwehr: Drei Geschichten, Hörstück für Sprecherin, 5 Instrumente, Tonband, MusikTriennale Köln
Charlotte Seither: anderes/selbst, Oper nach einem Entwurf von Charlotte Seither und Christoph Ernst; Bühnen der Bundesstadt Bonn
Ulrich Stranz: 4. Streichquartett, Musiktriennale Köln
Isao Matsushita; Yume no Ato für Sopran und Tenorsaxophon, Berlin
Helmut Zapf: Lilith – Szenische Installation, Schlosstheater Rheinsberg
Steffen Schleiermacher: FEST für Kammerensemble, musica nova Leipzig