Günther Anders: Musikphilosophische Schriften. Texte und Dokumente, hg. v. R. Ellensohn, C. H. Beck +++ Lexikon Schriften über Musik, Bd. 1: Musiktheorie von der Antike bis zur Gegenwart, hrsg. v. U. Scheideler/F. Wörner, Bärenreiter/Metzler +++ Øivind Varkøy: Warum Musik? Zur Begründung des Musikunterrichts von Platon bis heute, Helbling
Günther Anders: Musikphilosophische Schriften. Texte und Dokumente, hg. v. R. Ellensohn, C. H. Beck, München 2017, 417 S., Abb., Notenbsp., € 39,95, ISBN 978-3-406-70661-5
Als Autor der zivilisationskritischen Studien „Die Antiquiertheit des Menschen“ ist Anders bekannt; dass er sich in den 20er- und frühen 30er-Jahren mit musikphilosophischen und -soziologischen Themen auseinandersetzte, scheint vergessen. Die wertvolle, mit einem sehr lesenswerten Nachwort versehene Edition macht mehrere bislang nicht publizierte Schriften erstmals zugänglich, darunter die „Philosophischen Untersuchungen über musikalische Situationen“, mit denen sich Anders zeitgleich mit Adorno bei Paul Tillich habilitieren wollte.
Lexikon Schriften über Musik, Bd. 1: Musiktheorie von der Antike bis zur Gegenwart, hrsg. v. U. Scheideler/F. Wörner, Bärenreiter/Metzler, Kassel u.a. 2017, 550 S., € 99,00, ISBN 978-3-7618-2032-2
Auf drei Bände mit 800 Schriften angelegt, wird dieses Lexikon kaum im Handapparat all derer fehlen dürfen, die sich reflektierend mit Musik auseinandersetzen. Eine außerordentlich informative Lektüre, mit Inhaltszusammenfassung und Kommentar zu jedem Werk – Lexikon und Lesebuch für Entdeckungsreisen durch Geschichte und Wissenschaft der tönenden Künste.
Øivind Varkøy: Warum Musik? Zur Begründung des Musikunterrichts von Platon bis heute, Helbling, Innsbruck u. a. 2016, 134 S., € 19,90, ISBN 978-3-86227-248-8
Angesichts des verbreiteten Mangels an Verständnis für musikalische Bildungsarbeit ist die Lektüre dieses wunderbaren Kompendiums wohltuend und motivierend für die Fortentwicklung des beruflichen Selbstverständnisses auf historischer Basis. Der weitgespannte Überblick kulminiert in Reflexionen über den „Eigenwert musikalischer Erfahrung“.