Body
Bereits in der fünften Ausgabe erschien „Keller’s Musik-Katalog ‘99“ (KMK). Nach der kurzen und zuverlässigen Installation fehlen auf der Harddisk knappe 10 MB Speicherplatz. Davon belegt allein das zwar ansprechende, aber aufwendige KMK-Intro 7 MB. Wer mit dem Platz auf der Festplatte sparsam umgehen muß, kann diese AVI-Datei allerdings löschen und damit nebenbei den ohnehin schon schnellen Programmstart zusätzlich beschleunigen. Die Software fordert vom System Windows 95/98/NT, Pentium 100 oder höher und minimal 8 MB RAM, die CD bringt 609 MB Daten.
Vier Hauptmenüpunkte laden zur Arbeit oder einfach nur zum „Surfen“ ein: Keller’s Musik-Katalog enthält exakt 259.591 Datensätze aus allen Bereichen der Musik. Als Redaktionsschluß wird vom Verlag 11/98 angegeben. Mit Hilfe einer sehr komfortablen und auf dem Testrechner ungewöhnlich schnellen Suchfunktion läßt sich rasch eine Auswahl von CDs, LPs, MDs, MCs oder Videos zusammenstellen. Dabei ist sowohl eine kombinierte wie auch eine Suche mit Platzhaltern möglich. Selbst Teile von Ausdrücken werden gefunden. Interpreten, Werke und einzelne Tracks werden am Bildschirm übersichtlich dargestellt, die zuvor eingegebenen Suchbegriffe sind farbig markiert und geben so den Hinweis auf den Treffer im Suchvorgang. Da über 50 Prozent der Tonträger nach Angaben vom KMK nicht mehr lieferbar sind, fehlt auch der Vermerk auf die Verfügbarkeit nicht. Die Angaben zu jedem einzelnen Datenträger sind, soweit Stichproben des Testers ergaben, allerdings nicht vollständig und korrekt. Warum aus einer Reihe (gesucht wurde mit dem Stichwort „Husum“) der Klaviermusikfestivals Schloß Husum einige Editionen fehlen, bleibt fraglich. Ebenso unklar ist, weshalb der CD-Titel „Rarities of Piano Music at ‚Schloß vor Husum‘“ verändert worden ist. Ebenso wird auf dieser CD ein Werk von Deshevov im Cover mit dem Titel „Gleise (Tracks)“ bezeichnet, während KMK es „Rails (Schienen)“ nennt. Bei einer speziellen Suche werden auf diese Weise fehlerhafte Ergebnisse entstehen. Eine Druckfunktion mit mehrere Optionen (Kurzdruck, vollständiger Druck sowie selektiver Druck) erstellt brauchbare Listen. Export und Import (Excel und Access) von Daten sind ohne Schwierigkeiten möglich.
Keller’s Musik-Verwaltung ist ein dem Softwaresystem angepaßtes Archivierungsprogramm für eigene, noch nicht im Bestand enthaltene Tonträger. Bestände können individuell angelegt werden. Die Übernahme bereits im Katalog enthaltener Daten ist mit nur zwei Mausklicks möglich. Über den integrierten Soundplayer können die Einspielzeiten eingelesen und Soundtracks mit dem Datensatz verbunden werden. Ein zuvor eingescanntes Cover läßt sich mit den Daten verknüpfen. Die falschen oder fehlenden Angaben der „Husum-CD“ können hier korrigiert oder ergänzt werden.
Der dritte Menüpunkt befaßt sich mit den Covers. Das Programm enthält bereits über 14.600 Covers. Auch dieses Feature stellt eine Druckoption zur Verfügung. Im vierten Menü werden in einer Infothek Angaben zu Personen geliefert, die wiederum die Suche im Katalog ergänzen können. Werkverzeichnisse von Komponisten stehen Kurzbiographien von Interpreten gegenüber. Auswahllisten erleichtern die Selektion. Auch hier ist eine Druckausgabe möglich.
Das Programm eignet sich nach Ansicht des Testers hervorragend für die Aufnahme und Verwaltung des eigenen Bestandes sowie für das Forschen nach Unbekanntem. Das Handling ist einfach und funktioniert mit ein wenig Erfahrung auch ohne das gute und informative Handbuch. Die zahlreichen Optionen ermöglichen einen individuellen Aufbau und Umfang des Arbeitsfeldes, so daß die oft leidige Arbeit des Archivierens für Minimalisten erleichtert, für Perfektionisten zur Freude werden kann. Das mitgeliferte Deinstallationsprogramm wird wohl selten genutzt werden. Die Software wird vom Josef Keller Verlag, München, angeboten und kostet dort und im Fachhandel nach Angaben des Verlages 49,50 DM. Informationen mit Bestellmöglichkeit sind auch im Internet unter www.keller-verlag.de verfügbar.