„Carlo, Keep Swingin’“ ist das mitreißende Porträt über Carlo Bohländer, der mit dem Frankfurter Jazzkeller die Keimzelle für den Jazz in Deutschland geschaffen hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete der Trompeter und Musiktheoretiker im zerbombten Frankfurt am Main das Domicile du Jazz – unter Eingeweihten fortan „der Keller“ genannt. Hier wurde richtig gejazzt. Tagsüber war der Keller ein Proberaum, abends verwandelte er sich in eine nicht enden wollende Jamsession. Die Atmosphäre war sehr besonders: Gagen gab es keine, dafür aber reichlich Schnaps.
Im Zentrum des Geschehens stand Carlo Bohländer (1919–2004), der mit seinem Genie, Witz und Enthusiasmus alle ansteckte. Alsbald gaben sich weltweit berühmte Jazzgrößen aus Deutschland und Übersee die Klinke in die Hand. Der Jazzkeller und Carlo bauten Brücken zwischen den Nationen und machten es möglich, dass die Welt in Frankfurt wieder zusammenfand, wenigstens für eine Jamsession lang.
Dietrich Schlegel zur Uraufführung des Films 2015: „Doch die wahre Bedeutung Bohländers als Förderer des Jazz im Nachkriegsdeutschland wie auch zahlreicher junger Talente zeigte die Regisseurin und Drehbuchautorin Elizabeth Ok durch Interviews und Statements von Wegbegleitern und Zeitzeugen wie Paul Kuhn, Emil und Albert Mangelsdorff, Günter Lenz, Gustl Mayer, Fritz Rau.
Besonders letzterer hob Bohländers Engagement für den Jazz als Musik der Freiheit hervor. Er hatte 1941, mitten im Krieg, trotz der Verfolgung junger Jazzfans durch Gestapo und Hitlerjugend, mit Emil Mangelsdorff, Horst Lippmann und anderen Gleichgesinnten im Geheimen den Hot Club Frankfurt gegründet. Diesen Impetus der Freiheit habe Bohländer in der Nachkriegszeit mit ungebrochener Überzeugungskraft vermittelt.“
- „Carlo, Keep Swingin’“
DVD, Vertrieb: Lighthouse