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Neue Noten 2025/10 – Kompositionen für Bläser

Neue Noten 2025/10 – Kompositionen für Bläser

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Neue Noten 2025/10 – Kompositionen für Bläser

Untertitel
Musik von Eloain Lovis Hübner, Victoria Borisova-Ollas, Chong Kee Yong, Gabriel Iranyi und George Lewis
Vorspann / Teaser

Eloain Lovis Hübner: vier kurze stücke für erweiterte posaune | Victoria Borisova-Ollas: Daybreak on Skeppsholmen | Chong Kee Yong: Gradually fading away the 19 senses of youthful memories | Gabriel Iranyi: Sechs Bagatellen | George Lewis: Oraculum

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1

Eloain Lovis Hübner: vier kurze stücke für erweiterte posaune (2022) für Tenorposaune (Posaune mit Quartventil) [mit Zusatzobjekten und Verstärkung]

Topus Musikverlag, Berlin. EJK 1187 (Spielpartitur) – Eloain Lovis Hübner gibt’s auf YouTube in vier Einzeltiteln 

Stilrichtung, allgemeiner Charakter

In vier unterschiedlichen Anläufen und unter weitgehender Vermeidung herkömmlicher Tonerzeugung wird die Posaune als Trägerin ungewöhnlicher Klang-Geräusch-Kombinationen und daraus hervorgehender Ausdruckswerte erkundet.

Form, Struktur

Jedes der vier kurzen Stücke kreist um eine klanglich-strukturelle Idee, die aus Präparierungen (etwa mit Alufolie, PVC-Spiralschlauch oder Plastikbeutel) sowie aus der experimentellen Nutzung des Instruments und seiner einzelnen Teile abgeleitet wird.

Notation, Dauer, Schwierigkeit

Die Partitur erfordert viel Einarbeitung, ist durchweg in zwei bis drei Systemen notiert und beinhaltet eine Menge verbaler Zusatzanweisungen als Erläuterungen zur Klangerzeugung.
Dauer: ca. 11 Minuten
Schwierigkeitsgrad: sehr schwer

Kommentar

Die vier anforderungsreichen Stücke sollen idealerweise in der vorgegebenen Reihenfolge innerhalb eines Konzerts als Intermezzi zwischen anderen Kompositionen erklingen, können aber gegebenenfalls auch als zusammenhängender Zyklus aufgeführt werden.

2

Victoria Borisova-Ollas: Daybreak on Skeppsholmen (2022) für Sopransaxophon

Universal Edition, Wien. UE 38 379 – https://www.youtube.com/watch?v=8CAU_yOjhtk

Stilrichtung, allgemeiner Charakter

Durch seinen Titel suggeriert das tonale, melodisch weit ausgreifende und von zarter, expressiver Klanggebung dominierte Stück die stimmungsvolle Nachzeichnung eines anbrechenden Tages auf der Insel Skeppsholmen vor der schwedischen Hauptstadt Stockholm.

Form, Struktur

Die einsätzige Bogenform der Komposition entwickelt sich aus der ruhigen Entfaltung eines Dreiklangs heraus und führt über wellenförmig angelegte Skalenverläufe und wiederkehrende rhythmisch-melodische Motive zu einer verkürzten Rekapitulation des Eingangsgedankens zurück.

Notation, Dauer, Schwierigkeit

Die Komposition bedient sich traditioneller Spieltechniken und weist keinerlei Besonderheiten der Notation auf.
Dauer: ca. 3 Minuten
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer bis schwer

Kommentar

Während das Stück bei der musikalischen Realisierung einen hohen Grad an dynamischer Nuancierung einfordert, ermöglichen Fermaten, Pausen und Tempowechsel im Gegenzug gewisse Freiheiten bei der Gestaltung.

3

Chong Kee Yong: Gradually fading away the 19 senses of youthful memories (2021) für Flöte in C und Klarinette in B
Verlag Neue Musik Berlin. NM 3564 (2 Spielpartituren) – https://www.youtube.com/watch?v=kW7969BPCZU 

Stilrichtung, allgemeiner Charakter

Auf komplexe Weise umschlingen die beiden jeweils zu Klang- und Geräuschbändern ausgeweiteten Bläserstimmen einander. Dabei treffen immer wieder andere Möglichkeiten einer beweglichen klanglichen Ausgestaltung aufeinander.

Form, Struktur

Die einsätzige Komposition besteht aus einem unbezeichneten Eingangsteil, der die instrumentalen Ausgangsfigurationen exponiert, und 14 übergangslos aufeinanderfolgenden Abschnitten (A bis N), in denen die klanglichen Verhältnisse dieser Exposition variiert werden.

Notation, Dauer, Schwierigkeit

Die Partitur steckt voller ausführlicher verbaler Vortragsanweisungen und erweiterter Spieltechniken, die durch besondere Notationssymbole eingefordert werden.
Dauer: ca. 11 Minuten
Schwierigkeitsgrad: sehr schwer

Kommentar

Die oft in höchsten Registern aufeinander treffenden Parts nähern sich immer wieder dem Klangcharakter asiatischer Blasinstrumente an. Die Komposition verlangt ein konzentriertes Zusammenspiel beider Instrumente bei gleichzeitiger Wahrung individueller Gestaltungsspielräume.

4

Gabriel Iranyi: Sechs Bagatellen (2020/24) für Klarinette solo

Verlag Neue Musik Berlin. NM 4155 – Gabriel Iranyi gibt’s in einer Konzertaufzeichnung aus dem BKA, ist aber nicht ganz einfach zu finden, kann man daher gegebenenfalls weglassen: https://www.youtube.com/live/-zlX254o15M

Stilrichtung, allgemeiner Charakter

Unter behutsamer Integration erweiterter Spieltechniken tastet der Komponist die Ausdrucksmöglichkeiten der Klarinette ab: Instrumentaler Gesang, sprachnahe Deklamation, Register- und Dynamikkontraste werden dabei feinen klanglichen Abschattierungen unterzogen.

Form, Struktur

Jede einzelne der sechs Miniaturen wird aus einer bestimmten Ausdruckshaltung heraus entwickelt und entfaltet aus deren Logik einen individuellen, von vielerlei Arten der musikalischen Kontrastgebung bestimmten Formverlauf.

Notation, Dauer, Schwierigkeit

Die Notationssymbole für den gelegentlichen Einsatz von Mikrointervallen und erweiterten Spieltechniken (Mehrklänge, Slaps) lassen sich leicht erschließen.
Dauer: ca. 13 Minuten
Schwierigkeitsgrad: schwer

Kommentar

Der Zyklus bietet attraktive Möglichkeiten, um die unterschiedlichen klanglichen Facetten des Instruments im Kontext einer zeitgenössischen musikalischen Stilistik zu präsentieren, erfordert jedoch auch ein gewisses Maß an Gestaltungsfähigkeit.

5

George Lewis: Oraculum (2016) für Soloposaune.

Edition Peters, New York. EP 68739 – https://www.youtube.com/watch?v=oe3KtVKRu5Q

Stilrichtung, allgemeiner Charakter

Lewis konzipiert sein Werk als raumgreifenden Monolog, der unter prinzipieller Wahrung einer sprachähnlichen Haltung die gesamte Spannbreite klanglicher Möglichkeiten der Posaune vom Kantabile bis zum Geräusch einbegreift.

Form, Struktur

Die einsätzige Form besteht aus einer Aneinanderreihung kürzerer und längerer Abschnitte, die jeweils um bestimmte musikalische Ideen kreisen. Der Zusammenhalt ergibt sich durch gelegentliche Rekapitulation bereits zuvor eingeführter klanglicher Situationen.

Notation, Dauer, Schwierigkeit

Der Einsatz zahlreicher erweiterter Spieltechniken und Artikulationsarten wird im Vorwort erläutert. An einer Stelle sind die einzelnen Parameter auf mehrere Systeme verteilt.
Dauer: ca. 12 Minuten
Schwierigkeitsgrad: sehr schwer

Kommentar

Eine Wiedergabe der aktionsreichen Komposition erfordert umfassende Kenntnisse im Umgang mit erweiterten und experimentellen Spieltechniken sowie mit einem differenzierten Einsatz der Stimme während des Instrumentalspiels.

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