Gustav Mahler: Adagio aus der 5. Symphonie (1901). Bearbeitung für Violine solo und Orgel von Eberhard Klotz. Violinstimme und Orgel-Partitur, Merseburger +++ Dimitri Schostakowitsch: Walzer Nr. 2 (Jazz Waltz), bearbeitet von Thomas Stapf (*1961) aus der Suite Nr. 2 für Jazz-Orchester. Partitur, Wiegand-Verlag +++ Zoltán Gárdonyi: Dritte kleine Rhapsodie (1955) für Violine, Violoncello und Klavier, herausgegeben von Zsolt Gárdonyi, Ed. Walhall +++ Klaus Dickbauer: Groove Connection für Alt- bzw. Tenorsaxophon, Klarinette, Universal Edition +++ Alexander Kukelka: Czernowitzer Skizzen für 2 Klarinetten, Bassetthorn (Altklarinette ) und Bassklarinette, Doblinger
Gustav Mahler: Adagio aus der 5. Symphonie (1901). Bearbeitung für Violine solo und Orgel von Eberhard Klotz. Violinstimme und Orgel-Partitur, Merseburger EM 2154 (2015), ISMN 979-0-2007-2173-7
Den romanzenhaften 4. Satz von Mahlers 5. Sinfonie „Adagietto“, original nur mit Harfe und Streichern besetzt, auch kammermusikalisch darzustellen, beschäftigt den Herausgeber. Er lässt uns teilhaben an der Überlegung, wie sich die „seelenvolle“ Oberstimme und die zarte Harfe am sinnvollsten wiederfinden: auf expressiv geführter Violine mit großem Ton auf der G-Saite, die akkordische Begleitung manualiter und mit Haltetönen im Pedal, doch vorsichtig romantisch registriert. Geeignet für kirchliche wie konzertante Anlässe.
Dimitri Schostakowitsch: Walzer Nr. 2 (Jazz Waltz), bearbeitet von Thomas Stapf (*1961) aus der Suite Nr. 2 für Jazz-Orchester. Partitur, Wiegand-Verlag (2015)
Weltbekannt ist dieser Walzer Nr. 2, entstammend der Suite für Varieté-Orchester, verwendet in verschiedenen Soundtracks, und deshalb in Bearbeitungen in verschiedenen Besetzungen unterwegs. Hier ist eine weitere für Streicher nebst einer Flöte. Besser und klanglich näher am Original ist die verstärkte Fassung für Bläser, Holz I–IV, Blech I–IV, Pauken, Schlagwerk sowie Klavier, wobei für die Streicher Violine I und Violoncello ausreichend sind. Diese Bearbeitung, die sich nicht als Jazz versteht, soll eine Realisierung – einfach bis mäßig schwer – durch Schul- und Amateur-Ensembles ermöglichen.
Zoltán Gárdonyi: Dritte kleine Rhapsodie (1955) für Violine, Violoncello und Klavier, herausgegeben von Zsolt Gárdonyi, Ed. Walhall EW 988 (2015), ISMN M-50070-988-6
Gárdonyi, Kompositionsschüler von Zoltán Kodály, schenkte diese kammermusikalische Miniatur seiner zehnjährigen Tochter Hajna und seinem neunjährigen Sohn Zsolt, die diese häufig mit dem Vater als Klavier-Partner aufführten. Das war zugleich willkommenes Beispiel für frühes Zusammenspiel der Schüler an den ungarischen Musikschulen, für die in den 50er- und 60er-Jahren geeignete, das heißt leichte und moderne Spielliteratur gesucht wurden, in der sich Impressionen ungarischer Folklore und neue klangliche und rhythmische Elemente mischten.
Eckart Rohlfs
Klaus Dickbauer: Groove Connection für Alt- bzw. Tenorsaxophon, Klarinette, Universal Edition Alt-Sax. UE 36672, Tenor-Sax. UE 36671, Klarinette UE 36669
Klaus Dickbauer hat hier auf Grund seiner langjährigen Unterrichtstätigkeit an verschiedenen Musikschulen und der Universität für Musik Wien seine Erkenntnisse und Erfahrungen mit Improvisationen dargestellt. Dieses Lehrwerk ist progressiv geordnet und gibt eine sehr anschauliche Darstellung zu den einzelnen Komplexen. In Verbindung mit der CD ist auch der musiktheoretische Aufbau präzise erläutert. Den Schülern wird vermittelt, dass die Basis für die Improvisation die Grundlagentechnik wie Tonleitern, Intervalle und Akkorde ständig trainiert werden sollten. Die Texte und Erläuterungen sind in Deutsch und Englisch verfasst. Für die Arbeit an Musikschulen et cetera sehr empfohlen.
Alexander Kukelka: Czernowitzer Skizzen für 2 Klarinetten, Bassetthorn (Altklarinette ) und Bassklarinette, Doblinger D 20317 (Partitur), der Stimmensatz ist beim gleichen Verlag erhältlich
Czernowitz war bis 1918 eine Art Schnittstelle zwischen Orient und Okzident. Deutschsprachige, jüdische, polnische und rumänische Kulturen trafen hier aufeinander. Es ist eine schillernde Buntheit, ein „Vielvölkermosaik“ (so der Komponist). Dies kommt auch in den hier vorliegenden zwölf kurzen Sätzen zum Ausdruck. Eine tolle Komposition, die bei den Interpreten große Begeisterung auslösen dürfte. Schwierigkeitsgrad: Oberstufe, für die Musikschularbeit, Studenten und Profis sehr empfohlen.
Frank Klüger