Marc-Antoine Charpentier: Te Deum H 146. Partitur, hrsg. von Hans Ryschawy. Carus 21.032 +++ Antonín Dvorák: Terzetto C-Dur für zwei Violinen und Viola op 74, hrsg. von Annette Oppermann. G. Henle Verlag 1235
Marc-Antoine Charpentier: Te Deum H 146. Partitur, hrsg. von Hans Ryschawy. Carus 21.032
Ja, es gibt ein Stück nach der Eurovisionsfanfare! Charpentier ist es in seinem Te Deum von 1677 gelungen, den in viele kurze Einzelteile gegliederten Text mit entsprechenden Wechseln der Vokalbesetzung musikalisch klar zu charakterisieren, ohne dass das Werk dadurch ins Episodenhafte zerfällt. Die genauen Angaben dazu, welche Abschnitte attacca aneinanderzureihen und wo längere Zäsuren vorzunehmen sind, tragen zu diesem überzeugenden Gesamteindruck bei. Im Vorwort der mit kritischem Bericht versehenen Ausgabe macht Hans Ryschawy die für den stilistischen Eindruck so charakteristische Doppelfunktion der Gattung als kirchliche und weltliche Huldigung deutlich und gibt praktische Hinweise zur Aufführungspraxis. Ebenfalls bei Carus erhältlich sind Klavierauszug, Chorpartitur und weiteres Aufführungsmaterial.
Antonín Dvorák: Terzetto C-Dur für zwei Violinen und Viola op. 74, hrsg. von Annette Oppermann. G. Henle Verlag 1235
Quartette, denen ihr Cellist vorübergehend abhanden gekommen ist, sollten einen Blick auf dieses wunderbare Terzett werfen. Die Satzfolge ist ebenso ungewöhnlich wie einnehmend: Einer allmählich in Fahrt kommenden Introduktion folgen ein anmutiges Larghetto und ein köstliches, mit Pizzicato- und Sul-ponticello-Passagen gewürztes Scherzo. Den Abschluss bildet ein Variationensatz über ein Thema, das beim ersten Hören gar nicht so sehr für eine solche Verwendung geeignet erscheint, doch Dvorák meistert diese selbst gestellte Herausforderung spielend. Alle drei Instrumente sind gleichermaßen gefordert, ihren Teil zum Gelingen dieses kammermusikalischen Kleinods beizutragen. Die sorgfältige Ausgabe überzeugt auch durch die gut gelöste Seitenaufteilung.