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Anonymer Brief: Opernpersonal gegen Rückkehr von Serge Dorny nach Lyon

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Paris - Nach dem Aus von Serge Dorny an der Semperoper in Dresden wollen Angestellte der Oper von Lyon eine Rückkehr des Belgiers als Intendant verhindern. In einem offenen Brief an Frankreichs Kulturministerin Aurélie Filippetti kritisieren Teile des Personals das schlechte Betriebsklima unter der Leitung des 52-Jährigen. Dorny hätte nach zehnjähriger Leitung der Opéra de Lyon ab 1. September 2014 die Spitze der Semperoper übernehmen sollen.

 
Hinter dem anonymen Brief vermutet Dorny politische Machenschaften. Frankreich stehe kurz vor den Kommunalwahlen, und in wenigen Monaten werden Betriebsrat und Gewerkschaftsvorstand gewählt, sagte er am Dienstag der Deutschen Presseagentur dpa. «Der Brief ist anonym. Ich frage mich, ob er von einer oder mehreren Personen stammt, ob er von einem internen oder externen Kollektiv verfasst wurde. Ich weiß nur, dass die Mehrheit des Personals nicht darüber informiert wurde und sich nicht mit diesem Schreiben identifiziert», erklärte er weiter.
 
 Dorny leitet seit 2003 die Opéra de Lyon. In wenigen Monaten hätte er die Spitze der Semperoper übernehmen sollen, doch ihm wurde noch vor Antritt gekündigt. Der Grund: Er habe kein Klima des gedeihlichen und vertrauensvollen Miteinanders mit den Mitarbeitern schaffen können.
 
Laut des Onlinemagazins «Rue89» gilt er als Favorit auf seine eigene Nachfolge in Lyon. Seine Leitung ist nicht unumstritten. Mit seinen zahlreichen Neuproduktionen hat er dem Haus zu internationalem Ruf verholfen, doch ein Teil der Belegschaft kritisiert die dadurch entstandene Überlastung. Im Jahr 2012 rief das technische Personal deshalb zum Streik auf. 
 
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