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Einigung zwischen Stadt Würzburg und Jin Wang in Sicht

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Würzburg - Die Stadt Würzburg und ihr fristlos gekündigter ehemaliger Generalmusikdirektor (GMD) Jin Wang bewegen sich offenbar auf eine Einigung in der arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung zu. Das Bühnenschiedsgericht in München hatte beiden Parteien am 9. Februar einen Vergleichsvorschlag gemacht: Kündigung des GMD-Vertrages rückwirkend zum 31. Dezember 2008 und Zahlung einer Abfindung in Höhe von 105 000 Euro an den Dirigenten.

Mit Ablauf der Frist zur Annahme des Vergleichs am Dienstag hat keine der beiden Parteien den Vorschlag zurückgewiesen. «Es sieht grundsätzlich so aus, als ob eine Einigung möglich wäre», teilte ein Sprecher des Bühnenschiedsgerichts auf Anfrage der Nachrichtenagentur ddp am Mittwoch mit.

Wang war von der Stadt im November zunächst bei vollen Bezügen beurlaubt und kurze Zeit später fristlos entlassen worden. Das Orchester des Würzburger Mainfranken-Theaters hatte sich in einer Abstimmung mit großer Mehrheit gegen eine Verlängerung des Engagements des 47-jährigen Chinesen mit österreichischem Pass ausgesprochen.

Eine zentrale Rolle bei der fristlosen Kündigung spielten die Ermittlungen der Würzburger Staatsanwaltschaft gegen Wang wegen «versuchter Nötigung zu einer sexuellen Handlung». Betroffen war eine junge Orchester-Aushilfe. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst einen Strafbefehl gegen Wang beantragt. Dann wurde das Ermittlungsverfahren vorläufig eingestellt, nachdem Wang sich bereiterklärt hatte, im Wege des Täter-Opfer-Ausgleichs 5000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zu bezahlen. Der vierfache Familienvater ließ die Frist zur Zahlung der Geldbuße allerdings ungenutzt verstreichen.

Inzwischen wurde der Strafbefehlsantrag zurückgenommen und das Ermittlungsverfahren wieder aufgenommen. Nach fast zwei Jahren liege erstmals eine Aussage des Beschuldigten vor, in der er die Vorwürfe zurückweise, hatte der Leitende Oberstaatsanwalt Clemens Lückemann im Februar mitgeteilt.

 

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