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Einsatz für zeitgenössische Werke

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Zum Tod Gerhard Wimbergers
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„In der persönlichen Rückschau scheint mir der angestrebte Weg, ein breites Feld zwischen ernst und heiter, zwischen Einfachheit und Komplexität, zwischen Oper und Konzert, zwischen Auftrag und eigenem Schaffensantrieb, zwischen vokal und instrumental zu bestellen und dabei den Hörer nicht zu vergessen, relativ ausgewogen verlaufen zu sein.“ Als sich der ungarische Autor Bálint András Varga für die erweiterte deutsche Ausgabe seines Buches „Drei Fragen an 73 Komponisten“ im Jahr 2014, 34 Jahre nach dessen ersten Antworten, noch einmal an Gerhard Wimberger wandte, schrieb der über 90-jährige Komponist und Dirigent ein ausführliches Nachwort. Darin schaute er noch einmal mit klarem, distanziertem Blick auf einige Aspekte seines Schaffens zurück: auf seinen individuellen Umgang mit der Dodekaphonie in den 1950er-Jahren etwa und seine spätere Abkehr von dieser Kompositionstechnik oder auf die Phase, in der er sich mit elektroakustischer Musik beschäftigte.

Ein Jahr zuvor war Gerhard Wimbergers 90. Geburtstag mit zwei Uraufführungen in Erl („Klangwege“ für Orchester) und Salzburg („Passion Giordano Bruno“) gefeiert worden. In Salzburg hatte der 1923 in Wien geborene, bei Cesar Bresgen, Johann Nepomuk David, Clemens Krauss und Gerhard Paumgartner ausgebildete Musiker und Hochschullehrer auch den Schwerpunkt seines Wirkens: als Professor für Dirigieren und Komposition am Mozarteum und von 1971 bis 1991 als Mitglied im Direktorium der Salzburger Festspiele.

Dort setzte er sich in der Ära Karajan erfolgreich für die Aufführung zeitgenössischer Werke ein. Zudem engagierte er sich in der österreichischen Verwertungsgesellschaft AKM, deren Präsident er von 1990 bis 1998 war und setzte sich in Vorträgen und Essays auch mit philosophischen und religiösen Fragen auseinander. Wie der Bärenreiter Verlag mitteilte, bei dem er publizierte, verstarb Gerhard Wimberger am 13. Oktober.

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