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Komponist Mauricio Kagel gestorben

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Der deutsch-argentinische Komponist Mauricio Kagel, einer der geistreichsten, sinnlichsten und originellsten Komponisten der Moderne ist tot. Er starb am Donnerstag (18. September) im Alter von 76 Jahren in Köln, wie sein Verlag C.F. Peters mitteilte.

Der am 24. Dezember 1931 in Buenos Aires geborene Kagel gilt als einer profiliertesten Komponisten der zeitgenössischen Musik. Von jeher wurde sein Name vor allem mit dem Musiktheater assoziiert, jener Gattung, auf die er wohl den tiefgreifendsten Einfluss ausgeübt hat. Für Aufsehen sorgte seine Anti-Oper «Staatstheater», die zeitweise unter Polizeischutz aufgeführt werden musste. Neben den radikalen Neuerungen auf diesem Gebiet hat er aber auch im Bereich der absoluten Musik eine eigenständige Ästhetik entwickelt. Bekannt wurde Kagel auch mit selbst entwickelten Instrumenten und Spieltechniken. Zu seinem Werk gehören Bühnen-, Orchester- und Kammermusikwerke, aber auch Filme, Hörspiele und Essays.

Ursprünglich sollte Kagel im Rahmen des Auftakt-Festivals der Alten Oper Frankfurt am 22. und 24. September zwei Konzerte des Ensembles Modern leiten, teilte das Konzerthaus mit. Mit diesen beiden Konzerten wollte die Alte Oper ihre Spielzeit 2008/2009 eröffnen. Nunmehr würden diese Konzerte im Andenken an Kagel von Clemens Heil dirigiert. Heil ist derzeit Stipendiat der Internationalen Ensemble Modern Akademie und hat zusammen mit Kagel bereits die Proben für die Konzerte geleitet.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) würdigte das Wirken des Verstorbenen. «Mauricio Kagel gehörte zu den bedeutendsten Komponisten der Gegenwart. Untrennbar waren für Kagel das Musikmachen und Theatermachen miteinander verschmolzen», sagte Rüttgers. Mit großer Einfühlung und Poesie habe er es verstanden, die Werke der deutschen Romantik neu zu sehen und zu deuten.

 

Quellen: ddp, C.F. Peters

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