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Musikforscher und Kulturbeweger: Christoph-Hellmut Mahling 79-jährig verstorben

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Christoph-Hellmut Mahling ist tot. Wie aus seinem Umfeld bekannt wurde, starb der Musikwissenschaftler und langjährige Präsident des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz in der vergangenen Nacht im Alter von 79 Jahren.

Christoph-Hellmut Mahling, der nach Ablegung der Privatmusiklehrerprüfung von 1957 bis 1962 an den Universitäten Tübingen und Saarbrücken bei W. Gerstenberg, G. Reichert, J. Müller-Blattau und W. Salmen studierte, hatte nach Promotion und Habilitation an der Universität des Saarlandes, wo er 1972 auch zum Professor ernannt wurde, von 1981 bis 2000 eine C4-Professur für Musikwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz inne und leitete in dieser Zeit das Musikwissenschaftliche Institut.

In zahlreichen Publikationen beschäftigte er sich vor allem mit der Musikgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts, insbesondere mit Fragen der historischen Aufführungspraxis, der Geschichte der Oper und der Instrumentalmusik sowie mit musikalischer Sozialgeschichte. Als Mitarbeiter an der Neuen Mozart-Ausgabe edierte unter anderem die Violinkonzerte. Von 1987 bis 1992 gestaltete er als Präsident der Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft und von 1997 bis 2001 als Präsident der Gesellschaft für Musikforschung das Fach entscheidend mit.

Kulturpolitisch aktiv war er unter anderem seit 1993 im Landesmusikrat Rheinland-Pfalz, zu dessen Präsident er im Juni vergangenen Jahres für eine sechste Amtszeit gewählt worden war. Noch in der Oktober-Ausgabe 2011 sprach er in einem Interview für die neue musikzeitung über seine Pläne in dieser Funktion und zeigte sich als engagierter und streitbarer Kämpfer für die musikalische Sache.

Zum Tod seines langjährigen Präsidenten äußerte sich der Landesmusikrat Rheinland-Pfalz:
„Mit Prof. Mahling verliert der Landesmusikrat einen engagiert agierenden und unermüdlich arbeitenden Präsidenten. Er stieß neue Initiativen, Aktionen und Projekte an und war mit ganzem Herzen bei der Sache. Neben der Einrichtung der Landesmusikakademie in Neuwied-Engers, ist es seinem Engagement zu verdanken, dass die MusikKultur im Jahr 2005 zu einem Destinatär der Erlöse durch die GlücksSpirale wurde. All seine zahlreichen Verdienste um die rheinland-pfälzische MusikKultur umfassend darzustellen ist kaum möglich. Sein besonderes Interesse galt zuletzt dem Themenkomplex Musik und Medizin, der Landesmusikrat führte deutschlandweit einmalige Fachtagungen zum Einsatz von ‚Musik im Hospiz‘ sowie ‚Musik und Demenz‘ durch.“
 

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