Hauptbild
Foto: Suxiao Young
Foto: Suxiao Young
Hauptrubrik
Banner Full-Size

Personalia 2020/03

Untertitel
Komponisten-Förderpreise 2020 | Augustin Hadelich | Bettina Skrzypczak
Publikationsdatum
Body

Nach 30 Jahren Schweigen: Guarneris letzte Geige geht an Augustin Hadelich +++ Komponisten-Förderpreise 2020: Die Ernst von Siemens Musikstiftung zeichnet Francesca Verunelli, Catherine Lamb und Samir Amarouch aus +++ Exklusive Auszeichnung: Heidelberger Künstlerinnenpreis für Bettina Skrzypczak

Nach 30 Jahren Schweigen: Guarneris letzte Geige geht an Augustin Hadelich

Die letzte Geige, die der italienische Geigenbaumeister Giuseppe Guarneri 1744 baute, ist die legendäre „Leduc“. 30 Jahre lang war sie im Besitz des Virtuosen Henryk Szeryng. Er bekam sie 1957 geliehen, kaufte sie 1970, spielte sie bis zu seinem Tod 1988 und nahm sie auf jede seiner ausgedehnten Konzertreisen mit. Nach seinem Tod wurde die „Leduc“ von Sammlern erworben, die nun nach weiteren 30 Jahren in dem deutsch-amerikanischen Violinisten und Grammy-Gewinner Augustin Hadelich Szeryngs würdigen Nachfolger fanden. Hadelich spielt ab sofort dieses legendäre Instrument als Leihgabe des Tarisio Trusts. Augustin Hadelich wird die „Leduc“ schon in seinen nächsten Konzerten mit den Orches­tern aus Detroit, Helsinki, Portland, Köln, Oslo, Island, Montréal, Minneapolis, München, Toronto und vielen anderen Städten dem Publikum vorstellen.

„Der Klang ist derart reich und komplex“, sagt Hadelich, „wie ich das noch kaum je gehört habe. Im Vergleich zu Stradivaris strahlender ‚Ex Kiesewetter‘, die ich in den letzten Jahren spielen durfte, finde ich die ‚Leduc‘ in ihrem Klang ganz besonders: dunkel, leidenschaftlich, farbig und mit einem geradezu menschlichen Stimmklang. Ich kann nicht genug davon bekommen. Mühelos füllt die Geige alle, auch die größten Säle, und jedes Werk, das ich ihr anvertraue, fühlt sich an wie eine unglaubliche Entdeckung.“ Foto: Suxiao Young

Komponisten-Förderpreise 2020: Die Ernst von Siemens Musikstiftung zeichnet Francesca Verunelli, Catherine Lamb und Samir Amarouch aus

Die drei Komponisten-Förderpreise der Ernst von Siemens Musikstiftung gehen 2020 an den Franzosen Samir Amarouch (re.), die in Berlin lebende US-Amerikanerin Catherine Lamb (Mitte) sowie an Francesca Verunelli aus Italien. Die Auszeichnung für vielversprechende junge Komponisten ist jeweils mit 35.000 Euro dotiert. Zudem erhalten die jungen Künstler eine individuell und hochwertig produzierte Porträt-CD. Die Ernst von Siemens Musikstiftung vergibt 2020 insgesamt 3,6 Millionen Euro an Preis-und Fördergeldern. Davon entfallen nahezu 3 Millionen auf die Unterstützung von Projekten im Bereich der zeitgenössischen Musik weltweit.

Die Komponisten-Förderpreisträgerinnen und -Preisträger sowie die Ernst von Siemens Musikpreisträgerin Tabea Zimmermann werden am 11. Mai 2020 im Münchner Prinzregententheater bei einem musikalischen Festakt geehrt. Alle vier Preisträger werden in filmischen Kurzporträts des Regisseurs Johannes List vorgestellt. Das Ensemble Resonanz spielt Samir Amarouchs „Analogies“ (2017) für 16 Musiker, eine eigens überarbeitete Fassung von Catherine Lambs „Color residua“ (2016) sowie einen Auszug aus „Cinemaolio“ (2015) von Francesca Verunelli. Tabea Zimmermann spielt Werke von Luciano Berio, György Kurtág und Benjamin Britten.

Die Laudatio auf die Hauptpreisträgerin hält Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages a.D. und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Die Preisverleihung wird als Livestream auf www.evs-musikstiftung.ch sowie auf www.br-klassik.de
übertragen.

Exklusive Auszeichnung: Heidelberger Künstlerinnenpreis für Bettina Skrzypczak

Bettina Skrzypczak wird mit dem Heidelberger Künstlerinnenpreis für das Jahr 2020 ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde 1987 ins Leben gerufen und ist weltweit der einzige Preis, der ausschließlich an Komponis­tinnen vergeben wird.

Die Preisverleihung erfolgte am 19. Februar 2020 im Rahmen eines Konzerts des Philharmonischen Orches­ters Heidelberg, bei dem ihr Orches­terwerk „Initial“ zur Aufführung kam. Bettina Skrzypczak ist Professorin für Komposition und Theorie an der Musikhochschule Luzern. Sie engagiert sich seit vielen Jahren im Schweizer Kulturleben; 2004 gründete sie das Ensemble Boswil für zeitgenössische Musik, 2016 wirkte sie als Kuratorin der Tage für Neue Musik Zürich. Sie ist Autorin zahlreicher Texte über zeitgenössische Musik.
Gegenwärtig arbeitet sie an einer Orchesterkomposition für das Lucerne Festival, die am 6. September von der Basel Sinfonietta uraufgeführt wird.

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!