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Schlingensief erhält 2010 den Helmut-Käutner-Preis

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Düsseldorf - Der Filmemacher Christoph Schlingensief erhält im kommenden Jahr den Helmut-Käutner-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf. Schlingensief werde die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung Anfang März entgegennehmen, teilte ein Sprecher der Düsseldorfer Stadtverwaltung am Samstag mit.

Mit Schlingensief werde eine Persönlichkeit gewürdigt, die sich in mehr als zwei Jahrzehnten für die deutsche Filmkultur eingesetzt habe, heißt es den Angaben zufolge in der Begründung der Jury. Schlingensief habe von Beginn an alle Möglichkeiten des kreativen Filmemachens genutzt. Er habe in allen seinen Produktionen mehrere Funktionen ausgefüllt, vom Kameramann über den Drehbuchautor bis zum Regisseur und Produzenten. Er habe seine Karriere am experimentellen Rande des Kinos begonnen und sei bis ins medienwirksame Zentrum vorgestoßen, ohne sich jemals in den Mainstream zu begeben.

Bisherige Träger des Helmut-Käutner-Preises, der alle drei Jahre und 2010 zum zwölften Mal verliehen wird, waren unter anderen der Regisseur Wim Wenders und die Schauspielerin Hannelore Hoger. Die Auszeichnung wurde in Erinnerung an den in Düsseldorf geborenen Regisseur Helmut Käutner ins Leben gerufen, dessen Engagement und geistige Unabhängigkeit zur NS-Zeit als beispielhaft gelten. Außerdem ist Helmut Käutner in hohem Maße das Wiederaufleben des deutschen Films der Nachkriegszeit zuzuschreiben.

Der erste Spielfilm von Schlingensief, Jahrgang 1960, war «Tunguska - Die Kisten sind da» im Jahr 1983. Es folgten seine Deutschlandtrilogie («100 Jahre Adolf Hitler - Die letzte Stunde im Führerbunker» (1989), «Das deutsche Kettensägenmassaker» (1990) und «Terror 2000» (1992)), mit welcher er erstmals größere Bekanntheit als Regisseur erlangte.

 

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