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(nmz) Mit Siegfried Palm starb gestern in Frechen bei Köln eine kulturelle Leit- und Vaterfigur der deutschen Musikszene des zwanzigsten Jahrhunderts. Als Interpret widmeten ihm die wichtigsten Komponisten der zeitgenössischen Musik Solosonaten: Bernd Alois Zimmermann, Yannis Xenakis, Mauricio Kagel, Krzystov Penderecki, Wolfgang Rihm und viele andere. Palm hat sie lebendig gemacht und weitergetragen.
Als Pädagoge sorgte er für eine qualitätvolle Ausrichtung musikpädagogischen Wirkens weit über die Bundesrepublik Deutschland hinaus. Der Kulturpolitiker Siegfried Palm war kompromisslos um Verständigung zwischen Ideologien, Staaten, Menschen bemüht.Als Pädagoge und Kulturpolitiker hat sich Palm besondere Verdienste erworben. Er war immer ein Hardliner in Sachen Qualität, ein liebevoller Vater in der Behandlung seiner Schülerinnen und Schüler, ein kluger Kopf in der Betrachtung zeitgenössischen Musiklebens.
Siegfried Palm hat als Präsident der Gesellschaft für neue Musik (GNM), als Präsident des deutschen Tonkünstlerverbandes (DTKV) und als Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrates und der European String-Teatchers-Association (ESTA) nie funktionärsmäßig, sondern immer als Künstler, gewirkt. In seiner Funktion als Intendant der Deutschen Oper Berlin, als Präsident und Ehrenpräsident des Deutsch-Französischen Kulturrates hat er sich ebenso einen Namen gemacht wie als Interpret und Musikpädagoge.
Im ConBrio-Verlag erschien kürzlich eine Gesprächsbiographie unter dem Titel "Capriccio für Siegfried Palm".
Mehr detaillierte Information und Biographisches unter:
http://www.nmz.de/nmz/2005/03/stueckwerk-palm.shtml