Tokio/Düsseldorf - Die Sopranistin Hildegard Behrens ist tot. Sie starb am Dienstag im Alter von 72 Jahren völlig unerwartet während eines Festivals in Tokio, wie eine Sprecherin der Deutschen Oper am Rhein am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte.
Die große Wagner- und Strauss-Interpretin begann den Angaben zufolge ihre künstlerische Laufbahn 1971 im Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein und wurde kurze Zeit später Ensemblemitglied. Dort feierte sie bis 1981 große Erfolge im jugendlich-dramatischen Fach - als Agathe in «Freischütz», Elisabeth in «Tannhäuser», «Elsa» in «Lohengrin», Kaiserin in «Die Frau ohne Schatten», Leonore in «Fidelio» und «Rusalka» der gleichnamigen Oper von Antonin Dvorak.
Während der Proben zu Alban Bergs «Wozzeck» an der Deutschen Oper am Rhein wurde sie der Sprecherin zufolge im Jahr 1974 von Herbert von Karajan entdeckt. Unter seiner Leitung sang sie 1977 und 1978 die Titelpartie in Strauss' «Salome» bei den Salzburger Festspielen, was für internationales Aufsehen sorgte. In ihren Glanzrollen von Wagner und Strauss gastierte sie regelmäßig an den größten Opernhäusern wie der Metropolitan Opera in New York, der Covent Garden Opera London, der Wiener Staatsoper und den Bayreuther Festspielen.
2002 kehrte sie noch einmal an die Deutsche Oper am Rhein zurück für drei Aufführungen von Richard Wagners «Parsifal» und ein Galakonzert zugunsten des Opernstudios.