Der mit 20.000 Euro dotierte Belmont-Preis der Forberg-Schneider-Stiftung geht 2020 erstmals an einen Jazzmusiker: an den Pianisten und Komponisten Florian Weber. Dies teilte die Stiftung Anfang Juni mit, die in Weber einen der wesentlichen musikalischen Neuerer der zeitgenössischen Musik sieht.
Florian Webers musikalisches Bezugssystem scheint unerschöpflich: von Maurice Ravel, Arnold Schönberg und Karlheinz Stockhausen bis hin zu Lee Konitz, John Taylor, Paul Bley oder zur sogenannten Weltmusik. Zentrum seiner Musik ist die Improvisation. „So unbegrenzt die Möglichkeiten, so ökonomisch und konzentriert ist sein Klavierspiel. Anstelle der postmodernen Geste tritt die Arbeit an der musikalischen Substanz“, so das Kuratorium der Stiftung.
Florian Weber (Jahrgang 1977) erfährt früh die Wertschätzung renommierter Fachkollegen, steht bereits während seines Studiums in Köln und am Berklee College of Music in Boston mit improvisierenden Musikern wie Michael Brecker, Albert Mangelsdorff, Eddie Henderson und Benny Bailey auf der Bühne oder im Studio. Internationales Renommee erwirbt er auch mit seinem Trio Minsarah und dessen gleichnamiger Debüt-CD (2006).
Zu den früheren Träger*innen des Belmont-Preises zählen die Komponistin Milica Djordjevic, der Autor und Musikkritiker Alex Ross, der Pianist und Dirigent Marino Formenti, der Komponist Bruno Mantovani, das Quatuor Ebène und die Geigerin Carolin Widmann.