Seine Lebensreise hat ihn rund um die Welt geführt. Das eine ergab sich sinnvoll aus dem anderen. Mit großer Bescheidenheit nannte er all das „zufällig“. Doch vielleicht konnten ihm die musikalischen Fusionen – die des Jazz mit den Rhythmen und Klängen des Rock und vor allem die mit anderen Kulturen – in der Tat nur deshalb so überzeugend gelingen, weil er nicht gesucht, sondern gefunden hat. Heute starb der US-Saxophonist Charlie Mariano in seiner Wahlheimat Köln mit 85 Jahren an Krebs, wie die Plattenfirma BHM mitteilte.
Der Jazz-Saxophonist und Flötist begann am Klavier und wechselte im Alter von 17 Jahren zum Saxophon. In seiner langen Karriere spielte er mit den Besten der Besten wie etwa Stan Kenton, Charlie Parker, Dizzy Gillespie und McCoy Tyner.
Beginn der 70er Jahre wirkte Mariano mehr in Europa. Er war an den erfolgreichen Formationen Embryo und dem United Jazz and Rock Ensemble maßgeblich beteiligt. Auch mit jungen Musikern trat er häufig auf, Nachwuchsförderung war ihm wichtig. Bis zuletzt trat Mariano im Trio mit Ali Haurand und Daniel Humair auf. Auch mit dem Freiburger Bassisten Dieter Ilg verband ihn eine lange Zusammenarbeit.
Auf den weit mehr als 300 Alben, an denen Mariano beteiligt war, sind allerdings nicht nur Jazzproduktionen zu finden, Charlie Mariano war vielseitiger. So arbeitete er unter anderem mit Herbert Grönemeyer, Konstantin Wecker oder Weltmusikern wie Rabih Abou-Khalil, Dino Saluzzi oder den Dissidenten.
Für BHM spielte Charlie Mariano mit dem Gitarristen Quique Sinesi 2007 das Album Ecos Del Alma ein.