Schon bei Wettbewerbs-Beginn stand zu vermuten, was sich dann am Ende in konkreten Zahlen manifestierte: “Jugend musiziert“ ist das erfolgreichste Festival für Deutschlands musiktreibende Jugend. Hohe Teilnehmerzahlen und eine eindrucksvolle Preisstatistik einerseits, auf der anderen Seite stand ein wachsendes Medieninteresse, das sich ebenfalls in einer Rekord-Auflage niederschlug. Am 39. Bundeswettbewerb “Jugend musiziert“ hatten sich 1.625 junge Musikerinnen und Musiker beteiligt, die in 777 Wertungsspielen 175 erste, 219 zweite und 157 dritte Bundespreise für solistische und kammermusikalische Leistungen erhalten hatten. Auf jeden einzelnen Teilnehmenden bezogen bedeutete dies, dass 375 von ihnen einen ersten, 449 einen zweiten und 354 einen dritten Bundespreis zuerkannt bekommen hatten.
Schon bei Wettbewerbs-Beginn stand zu vermuten, was sich dann am Ende in konkreten Zahlen manifestierte: “Jugend musiziert“ ist das erfolgreichste Festival für Deutschlands musiktreibende Jugend. Hohe Teilnehmerzahlen und eine eindrucksvolle Preisstatistik einerseits, auf der anderen Seite stand ein wachsendes Medieninteresse, das sich ebenfalls in einer Rekord-Auflage niederschlug. Am 39. Bundeswettbewerb “Jugend musiziert“ hatten sich 1.625 junge Musikerinnen und Musiker beteiligt, die in 777 Wertungsspielen 175 erste, 219 zweite und 157 dritte Bundespreise für solistische und kammermusikalische Leistungen erhalten hatten. Auf jeden einzelnen Teilnehmenden bezogen bedeutete dies, dass 375 von ihnen einen ersten, 449 einen zweiten und 354 einen dritten Bundespreis zuerkannt bekommen hatten.Nun liegt sicherlich eine der Ursachen für den Teilnehmerrekord in der Ausschreibung von “Jugend musiziert“ 2002 begründet: In einzelnen Ensemble-Kategorien können sich bis zu 13 Mitglieder beteiligen. Aber die hohe Bereitschaft zur Teilnahme bei “Jugend musiziert“ ist auch ein Beleg dafür, dass das Ausbildungs-Niveau der Musiklehrer und in den Musikschulen beständig steigt, wodurch immer mehr Musikschülerinnen und -schüler die anspruchsvollen Teilnahmebedingungen erfüllen.Nicht zuletzt wird der Wettbewerb in zunehmendem Maße von musiktreibenden Jugendlichen als Prüfstein genutzt, um ihren jeweiligen aktuellen Ausbildungsstand festzustellen: In keinem anderen Nachwuchsmusikwettbewerb kann man sich mit so vielen Musikern derselben Altersstufe messen.
„Bundeswettbewerb ‘Jugend musiziert‘ mit Rekordbeteiligung“, titelten die Tageszeitungen bundesweit bereits seit Ende April und vier Wochen später, am Monats- und Wettbewerbs-Ende war 40 Millionen Mal in gedruckter Form über “Jugend musiziert“ berichtet worden.
Der Wettbewerb “Jugend musiziert“ war 2002 ausgeschrieben für die Solokategorien Harfe, Klavier und Gesang, in der Gruppenwertung für Streicher-, Bläser und Akkordeon-Ensembles und in der Wertung „Neue Musik“. Diese Kategorie, die nach 1999 zum zweiten Mal im Wettbewerb angeboten wurde, gab “Jugend musiziert“ in diesem Jahr einen ganz neuen Charakter und fand auch in der Medienöffentlichkeit derartigen Widerhall, dass drei Tageszeitungen in plakativer Verkürzung der Wettbewerbs-Tatsachen schließlich frivol titelten: ‘Jugend musiziert‘ in diesem Jahr erstmals mit E-Gitarren“.
Bewiesen werden kann jedoch, dass im Gegensatz zu früheren Wettbewerben, in denen eher „klassische“ Werke des Standard-Repertoires Vorrang hatten, im Wettbewerbs-Jahr 2002 nun auffällig viele junge Leute „Unerhörtes“ spielten: elektronische oder exotische Instrumente wie CD-Player, Synthesizer oder Tonband, Didgeridoo und Klarina bis hin zum Einsatz von Haarfön und Kaffeemaschine. Kontinuierlich setzte sich der Trend zum Ensemble-Spiel im Jahr 2002 fort: Von den insgesamt 1.625 Teilnehmenden hatten sich rund 70 Prozent zu den verschiedenen Ensemble-Wertungen angemeldet. Nicht zuletzt für den Preisstifter, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend galt dies als ein wichtiger Erfolg, denn er zeigte, dass der Wettbewerb nicht nur zu individuellen Höchstleistungen, sondern auch nachhaltig zum gemeinsamen Musizieren animiert.
Der nach wie vor hohe Frauenanteil im Bundeswettbewerb lag in diesem Jahr bei 60 Prozent. Die Zunahme war auch in jenen Instrumentalbereichen zu verzeichnen, die früher als „typisch männlich“ galten, wie Schlagzeug oder Blechblasinstrumente. Geradezu euphorisch griffen die Medien dieses Thema auf und kommentierten dies mit der sachlichen Feststellung „Immer mehr Mädchen spielen Schlagzeug“ (Stuttgarter Zeitung), in aggressiv-athletischer oder apokalyptischer Manier „Mädchen schlagen zu“ (Badische Zeitung), „Männerdomänen in der Musik wanken“ (Die Kitzinger), kokett oder genervt wurde formuliert „Die Mädchen zieht es zum Blech“ (Weser-Kurier), „Mehr Frauen machen Krach“ (Syker Kreiszeitung), bis hin zur Umbenennung des Wettbewerbs in „Mädchen musizieren“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung).
Absolutes Highlight im Mädchen-Chor war jedoch die „Bunte“, die in ihrer Kolumne „Trend-Börse“ kräftige Mädchen, die typische Männerinstrumente wie Tuba, Trompete oder Schlagzeug spielen unter „In“ subsumierte.
60.000 Euro Preisgeld
Im Wettbewerb “Jugend musiziert“ 2002 wurden Stipendien, Förderprämien und Sonderpreise in einer Gesamthöhe von etwa 60.000 Euro vergeben: Unter anderem verlieh die Deutsche Stiftung Musikleben an die Höchstpunktierten einiger Kategorien Sonderpreise im Gesamtwert von rund 23.000 Euro und den mit 6.000 Euro dotierten Eduard-Söring-Preis an das Hamburger Streich-Quartett Hellen und Katharina Weiß, Marcel Stierl und Alma-Sophie Starke. Die Sparkassen-Finanzgruppe zeichnete die Geschwister Franziska und Stefanie Hofmann mit dem „Sparkassen-Preis für Familien-Ensembles“ aus, der mit 5.000 Euro dotiert ist. In den Tageszeitungen ihrer Heimatorte wurden die hoch dotierten Preisträger-Ensembles vermeldet.
Musik im Städtedreieck
Mit insgesamt 22 Institutionen – allgemein bildende Schulen und Musikschulen, die Universität und die Musikhochschule – lieferten die drei gastgebenden Städte Erlangen, Fürth und Nürnberg logistischen Support und ermöglichten dadurch die reibungslose Durchführung des Bundeswettbewerbs. Mit ungeahntem Engagement verhalfen die Printmedien der Region – und dazu zählen im engsten Sinn die „Nürnberger Nachrichten“ mit ihren Bezirksausgaben für Erlangen, Fürth und Herzogenaurach, die „Bild“-Zeitung Nürnberg und die „Abendzeitung Nürnberg“ – “Jugend musiziert“ zu Publicity: In einer Gesamtauflage von über zwei Millionen fand der Bundeswettbewerb “Jugend musiziert“ hier Erwähnung. Der Medienpartner Bayerischer Rundfunk, Studio Franken, sorgte für Präsenz in Hörfunk und Fernsehen. Die vier Preisträgerkonzerte, das Abschlusskonzert und speziell auch die Sonderwertung „Zeitgenössische Musik“, in deren Rahmen der mit 2.500 Euro dotierte „Erlanger Preis“ verliehen wurde, wurden mitgeschnitten und zu vier Terminen, zwei im Mai, zwei im Juni, in Ausschnitten ausgestrahlt.
Um “Jugend musiziert“ kommt man nicht herum, weder aus der Sicht musiktreibender Jugendlicher noch aus der der Medien. Und populär ist der Wettbewerb ganz offensichtlich auch, allen Unkenrufen zum Thema Elitenbildung zum Trotz. Man darf gespannt sein, mit welchem medialen Ansturm “Jugend musiziert“ im kommenden Jahr zu rechnen hat, wenn die Kategorie „Musical“ weiteren Zuwachs an Popularität bringt. Ganz im Sinne des weltberühmten Liedes aus „Cabaret“: „Willkommen, Bienvenue, Welcome!“