Der Tag der Elementaren Musikpädagogik (EMP) wurde dieses Jahr als Online-Veranstaltung vom Fachbereich EMP der Hochschule für Musik (HfM) Würzburg in Kooperation mit dem Tonkünstlerverband Bayern durchgeführt. Das Angebot war somit Teilnehmenden aus ganz Deutschland sowie der Schweiz und Österreich leicht zugänglich. Es richtete sich an Elementare Musikpädagog*innen sowie Studierende der EMP und der Grund- und Förderschulpädagogik.
Am 15. Mai 2021 kamen rund 130 Teilnehmende im virtuellen Meeting zusammen, um sich über einen Tag hinweg gemeinsam praktisch in verschiedenen Workshops und wissenschaftlich in Form eines Impulsvortrags weiterzubilden. Unter dem Titel „Auftanken und Durchstarten in der Elementaren Musikpädagogik“ wählten die Initiator*innen der Veranstaltung Prof. em. Barbara Metzger und Andrea Fink (Tonkünstlerverband Bayern) sowie Prof. Michael Forster (HfM Würzburg) ein Thema, das gerade in Anbetracht der aktuellen pandemisch bedingten Handlungsbegrenztheit Zuversicht im elementar-musikpädagogischen Alltag spendete.
Facettenreich und kurzweilig gestaltete sich der Tag der EMP, der mit einem interaktiven Begrüßungslied, angeleitet von Mag. Daniela Hasenhündl und Prof. Michael Forster, alle Teilnehmenden direkt miteinander in Kontakt treten ließ. Durch den starken Einbezug von Mimik und Gestik war diese Einheit besonders auf die Videosituation des Onlineangebots abgestimmt. Anschließend vermittelte Prof. Dr. Heike Henning (Universität Mozarteum Salzburg, Abteilung Innsbruck) in ihrem Impulsvortrag „Auftanken und Durchstarten – Elementares Musizieren als Glückssache?!“ inwieweit Elementares Musizieren Glücksgefühle hervorruft und zum allgemeinen Wohlbefinden beiträgt. Darüber hinaus stellte sie jedoch auch klar, dass es nach wie vor eine Glückssache ist, ob eine gesellschaftliche Teilhabe an elementar-musikpädagogischen Angeboten möglich ist oder nicht. Sie appellierte daran, die Zahl der Angebote auszubauen und den Zugang zu ihnen zu erleichtern.
Ein wichtiger Grundgedanke des Tages der EMP ist es, ganz im Sinne des Elementaren Musizierens selbst, theoretische Erkenntnisse in praktischen Einheiten hautnah zu erleben. Dies war den Teilnehmenden in drei Workshops möglich, die sie bereits im Voraus aus fünf verschiedenen Angeboten gewählt hatten. Zu je 60 Minuten wurden von fünf fachkundigen Dozent*innen in ansprechenden Einheiten vielfältige Praxisinhalte der EMP in sogenannten Breakout-Rooms vermittelt. Im Workshop „Singen mit Kopf, Herz, Hand und Fuß“ mit Prof. Dr. Heike Henning wurden motivationsstarke und bewegungsorientierte Lieder kindgerecht vermittelt. Den Handlungsbereich Bewegung und Tanz nahm Mirjam Leitner (Universität Mozarteum Salzburg, Abteilung Orff-Institut) in ihrer Einheit „Von der Improvisation zum kreativen Ausdruck“ in den Fokus. Rhythmusstarke Impulse brachte Prof. Andrea Friedhofen (Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg) im Workshop „Im-Puls leben“ ein. Anhand traditioneller Kinderspiele zeigte Emine Yaprak Kotzian (Hochschule für Musik Nürnberg) auf, wie diese mit grundlegenden musikalischen Inhalten in Verbindung gebracht werden können. Im Workshop „Gemeinsames Musizieren tut gut – Let the good times roll on!“ erläuterte Prof. Christian Berger (Hochschule der Künste Zürich) Konzepte für das „Kollektive Musizieren“ in Gruppen.
Der Tag der EMP schloss wie er begann. Unterhaltsam abgewandelt wurde das Begrüßungslied zum Abschiedslied adaptiert erneut aufgegriffen und entließ die Teilnehmenden in der Hoffnung auf ein baldiges Durchstarten.
Alles in allem sorgte der Tag der EMP für inspirierende Impulse und anregende Praxisideen rund um das Elementare Musizieren, die zum Weiterdenken und Ausprobieren animierten. Eine soziale Vernetzung, wie sie in analogen Veranstaltungen möglich ist, war im Online-Format leider nur bedingt umsetzbar. So steht der Vorfreude auf eine Begegnung und dem Austausch im „echten“ Leben beim nächsten Tag der EMP nichts mehr im Wege.