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Eigenständig arbeiten, gemeinsam wachsen

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25 Jahre Musiklehrernetzwerk Wiesbaden
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Seit einem Vierteljahrhundert bringt das Musiklehrernetzwerk Wiesbaden freiberufliche Musikpä­dagog:innen an einen Tisch. Gegründet 2000, ist es heute eine lebendige Plattform für Austausch, Fortbildung und gegenseitige Unterstützung. Zum Jubiläum hat Ute-Gabriela Schneppat für den DTKV Hessen mit der Flötistin Britta Roscher gesprochen – Gründungsmitglied der ersten Stunde und bis heute aktiv im Netzwerk.

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Deutscher Tonkünstlerverband: Wie seid ihr vor 25 Jahren auf die Idee gekommen, das Musiklehrernetzwerk in Wiesbaden 2.0 zu gründen?

Britta Roscher: Wir hatten gerade unser Musikstudium abgeschlossen, das heißt die Gründungsgruppe bestand aus ehemaligen Mitstudierenden. Inspiriert wurden wir durch einen nmz-Artikel (Ausgabe 5/1999). Die Aussicht, als prekär bezahlte Honorarkräfte an verschiedenen Musikschulen zu unterrichten, war keine Option. Feste Stellen in Hessen waren absolute Mangelware. 
Selbstorganisiert Instrumental- und Vokalunterricht anzubieten und sich in gemeinsamen Projekten zusammenzuschließen war eine echte Alternative.

DTKV: Was war damals anders – und wie hat sich das Netzwerk über die Jahre verändert?

Roscher: Verändert hat sich nicht viel: Wir veranstalten jährlich mehrere Vorspiele, eins davon für erwachsene Schüler:innen. Wir Lehrkräfte präsentierten uns bis Corona mit eigenen Konzerten mit Spendensammlung für soziale Projekte in Wiesbaden. 
Am Anfang haben wir alle noch tageweise an Musikschulen unterrichtet. Über die Jahre konnten wir das immer weiter zurückfahren oder ganz beenden. Durch unsere gemeinsame Werbung und Marketing werden wir in der Öffentlichkeit als feste Gruppe wahrgenommen und konnten uns in der Stadt etablieren.

DTKV: Was macht das Musiklehrernetzwerk 2.0 heute besonders?

Roscher: Es ist schon etwas ganz Besonderes, dass wir so lange bestehen. Natürlich gab es Wechsel, zum Beispiel durch Zu- beziehungsweise Wegzüge – aber der harte Kern ist immer zusammen geblieben. Ein Netzwerk bedeutet immer Arbeit und Engagement. Anders als an einer Musikschule haben wir keine Hierarchien. Wir müssen oder besser: dürfen uns selbst organisieren. Man muss  bereit sein, freie Zeit für das Netzwerk einzusetzen.

DTKV: Was bedeutet dir persönlich deine langjährige Mitgliedschaft?

Roscher: Ich bin mir sicher, dass mir das Netzwerk geholfen hat, einen Namen in der Stadt und einen festen Schülerstamm aufzubauen. Die Mitglieder des Musiklehrernetzwerk 2.0 werden mit qualitativ hochwertigem Instrumental- und Vokalunterricht in Verbindung gebracht.

Diese Außenwirkung ist unseren hochwertigen musikalischen Aktivitäten und der Beständigkeit geschuldet. Die Förderung unseres Jubiläumsjahrs durch das Kulturamt der Stadt Wiesbaden dokumentiert diese Wertschätzung. Das freut natürlich!

DTKV: Im Jubiläumsjahr 2025: Was habt ihr vor – und was wünscht ihr euch für die Zukunft des Netzwerks?

Roscher: Dieses Jahr feiern wir unser Jubiläum am 9. November 2025 in der Evangelischen Thomaskirche/Wiesbaden mit einem gemeinsamen Konzert – mit hoffentlich vielen Zuhörer:innen. Wir möchten auch wieder ein Krimi-Hörspiel auf die Beine stellen. Wir hatten mal ein tolles Projekt mit Krimis zu Vivaldi und Mozart. Das möchten wir wieder aufgreifen.

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