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Ein Schwarzweißbild einer Frau mittleren Alters mit kurzen hellen Haaren und dunkler Brille. Sie trägt eine weiße Bluse und steht vor einem Rhododendron-Busch

Angela Gebler. Foto: Michael Gebler.

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Fit am Körper – fit am Instrument

Untertitel
Online-Fortbildung mit Angela Gebler
Vorspann / Teaser

Nahezu jeder Musiker klagt über Verspannungen und Schmerzen, vor allem im Rücken- und Nackenbereich, oft auch in den Schultern und Armen. Die erste Onlinefortbildung des Jahres 2024 vom Tonkünstlerverband Bayern e.V. am 13. Januar will Abhilfe schaffen und mit einem Neujahrsvorsatz gleich die Teilnehmenden animieren, mehr auf sich und ihren Körper zu achten.    „Fit am Körper – fit am Instrument“ versprach der Titel des Seminars mit der Physiotherapeutin und zertifizierten Therapeutin für Musikerinnen und Musiker Angela Gebler aus Neusäß.

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Gegliedert wurde die Fortbildung in drei Teile: Angela Gebler eröffnete mit fünf leichten Übungen für jeden Tag, eine Art Morgenroutine, um den Körper in Schwung zu bringen. Bereits hier lud sie zum Mitmachen ein und brachte Schwung in die Runde. Es folgte der Hauptteil der Fortbildung, der individuell auf die Wünsche beziehungsweise die Verspannungen und Schmerzen der Teilnehmenden abgestimmt wurde. Er hielt Übungen für Flexibilität im Schulter- und Nackenbereich sowie für Kiefer und Handballen bereit und auch Anregungen zur Verbesserung der Koordination. Zum Schluss zeigte Angela Gebler, wie Musiker ihren Körper nach dem Üben wieder ins Lot bringen können.

Unser Körper arbeitet in jeder einzelnen Sekunde des Tages und bildet regelmäßig seine Routinen – und somit auch falsche, verkrampfte Bewegungsabläufe heraus. Ein paar Minuten jeden Tag können dazu beitragen, dass nicht nur das Üben lockerer funktioniert, sondern der gesamte Alltag bewegungsfreundlicher verläuft. Angela Gebler verwies nachdrücklich darauf, dass uns erst entspannte und schmerzfreie Muskeln maximale Leistung am Instrument ermöglichen. Leicht ersichtlich ist das bei Blasinstrumenten, wo das Aushalten langer Phrasen durch eine Atmung in den ganzen Körper hinein bedingt ist. Doch auch bei allen anderen Instrumenten ist die Feinheit der Bewegung nur durch größte Durchlässigkeit denkbar.

Vorbeugend wie auch trainierend betonte Gebler die Bedeutung von Koordinationsübungen, um die Verbindung der Gehirnhälften und damit die Unabhängigkeit der Hände zu stärken. Ihre Erfahrung zeigt, dass nicht nur auf Schülerniveau viele Passagen plötzlich flüssiger laufen, wenn man vom Instrument weggeht und die ein oder andere Koordinationsübung einschiebt.

Eine spannende Erkenntnis der Fortbildung bestand darin, dass die schmerzende Muskulatur oft gar nicht die Ursache beinhaltet, sondern diese in der entgegengesetzten Muskelgruppe liegen kann. Dies zeigt die reflektorische Schmerztherapie nach Dr. Brügger: Schmerzen im oberen Rücken können also daher rühren, dass die Brustmuskulatur vorne am Brustkorb durch das viele Arbeiten der Arme vor dem Körper verkürzt ist. Eine Öffnung eben dieses Bereichs bringt daher oft langfris­tigere Resultate als eine reine Behandlung der schmerzenden Stellen. Schon im Alltag kann sich hier jeder schnell helfen: weniger Arme verschränken, beim Duschen den Wasserstrahl vorne auf die Brustmuskeln richten, vielleicht auch kurz die heiße Teetasse an die Hand- und Fingermuskeln halten – und dann natürlich Bewegung und zielgerichtete Ausgleichsübungen.

Es ist an sich nicht viel verlangt, doch man vergisst es immer wieder: sich ein paar Minuten für sich selbst Zeit zu nehmen, ist wohltuend und spart so manch unangenehme Verspannung. Dies sowie all die alltagstauglichen Übungen sind wertvolle Erkenntnisse, die die Teilnehmenden aus dem Onlineseminar mitgenommen haben.
 

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