Als das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Jahr 2000 seinen 50. Geburtstag feierte, war dies Anlass nicht nur für einen zufriedenen Rückblick, sondern es galt auch, Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Um die Tradition dieses renommierten Klangkörpers zu bewahren und die hohe künstlerische Qualität fortzuführen, entschloss man sich, eine eigene Akademie zur Förderung des Orchesternachwuchses zu gründen: Die Akademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks nahm am 1. Oktober 2001 ihre Arbeit in neu geschaffenen Räumen in München auf.
Als das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Jahr 2000 seinen 50. Geburtstag feierte, war dies Anlass nicht nur für einen zufriedenen Rückblick, sondern es galt auch, Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Um die Tradition dieses renommierten Klangkörpers zu bewahren und die hohe künstlerische Qualität fortzuführen, entschloss man sich, eine eigene Akademie zur Förderung des Orchesternachwuchses zu gründen: Die Akademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks nahm am 1. Oktober 2001 ihre Arbeit in neu geschaffenen Räumen in München auf. Im Sommer 2002 fragte der Deutsche Tonkünstlerverband bei den Rundfunkanstalten Deutschlands an, ob es ähnliche Bemühungen in anderen Rundfunkanstalten gäbe und wie sich die Ausbildungsbedingungen dort gestalteten. Ziel der Anfrage war das Sammeln von Fakten, um diese Informationen an junge Talente weiterreichen zu können.Antworten auf diese Fragen kamen von SWR, ORB und ZDF, von radiobremen, vom Saarländischen und vom Hessischen Rundfunk.
Bei den Antworten lassen sich verschiedene Gruppen zusammenfassen:
Einige Sendeanstalten haben keine eigenen Klangkörper (dies betrifft radiobremen, das ZDF und den ORB). Immerhin konnte radiobremen die Ausbildungsplätze für Volontäre 2002 von zwei auf sechs erhöhen, so dass zumindest in diesem Bereich Nachwuchsförderung stattfinden kann. Der ORB bemüht sich durch Sendungen wie „Debüt“ und aktuelle Berichterstattung etwa über das Kammeropernfestival in Rheinsberg oder den Internationalen ARD-Musikwettbewerb um die Förderung junger Musiker.
Das Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken und die drei Orchester des Südwestrundfunks (Freiburg, Kaiserslautern und Stuttgart) bilden innerhalb ihrer Klangkörper ganz gezielt aus. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken stellt jeweils für ein Jahr Praktikanten ein (je zwei in Ersten und Zweiten Geigen und Bratschen, einen Praktikanten bei den Celli, Kontrabässen, Hörnern, Trompeten, Posaunen und im Schlagzeug). Die Praktikanten, die zum Teil aus der Musikhochschule Saarbrücken kommen, erhalten zirka 800 Euro pro Monat.
Der Südwestrundfunk hat etwa 25 Volontärsstellen für hochqualifizierten Orchesternachwuchs eingerichtet. Die Auswahl der Volontäre, Festlegung der Stimmgruppen sowie Einzelheiten der Beschäftigung obliegt dem Orchestermanagement beziehungsweise dem jeweiligen Klangkörper (Freiburg, Kaiserslautern, Stuttgart). Die Bezahlung entspricht den tarifvertraglichen Festlegungen für journalistische Volontäre (zwischen zirka 1.359 und 1.519 Euro), die dienstliche Verpflichtung liegt bei höchstens 50 Prozent der eines Orchestermusikers. Wie der Südwestrundfunk weiter ausführt, „ist durch Einbindung in den Orchesterbetrieb einschließlich der Probespiele … eine praxisbezogene Ausbildung gewährleistet, die sehr gute Chancen bietet, sich bei freiwerdenden Stellen erfolgreich zu bewerben.“
Beim Hessischen Rundfunk schließlich sind aufgrund der engen Kontakte der Musikerinnen und Musiker zu verschiedenen Musikhochschulen die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Nachwuchsförderung immer wieder im Gespräch; angedacht ist hier eine weitergehende institutionalisierte Unterstützung des Orchesternachwuchses, was aber noch nicht in die Tat umgesetzt werden konnte.
Im Ergebnis dieser kleinen Umfrage lässt sich festhalten, dass dort, wo größere Klangkörper auf langjährige Tradition zurückblicken, die Frage der Nachwuchsförderung ein Thema ist.
Der Übergang vom Hochschulabschluss zum Berufsleben als Orchestermusiker ist – von der Stellenproblematik einmal ganz abgesehen – nicht einfach; bei diesem Übergang sollten die Fördermöglichkeiten durch Rundfunkorchester auf jeden Fall immer in Betracht gezogen werden.