Ein kleiner, aber ein feiner Wettbewerb. Er kann nicht die Breitenwirkung von „Jugend musiziert” aufweisen oder Zuschauermassen mobilisieren wie die Live-Konzerte von „Rock It NRW“. Trotzdem kann der Wettbewerb „Jugend komponiert NRW“, der in diesem Jahr in seine elfte Runde ging, Beachtliches vorweisen.
Nachdem der Wettbewerb für einige Jahre in seinen Teilnehmerzahlen stagnierte, konnte bei diesem Durchgang, der 2002 mit dem Erscheinen der Ausschreibung begann und der am 12. Juni 2003 mit dem Preisträgerkonzert in Duisburg enden wird, eine Rekordbeteiligung verzeichnet werden. Mehr als 90 Jugendliche aus NRW reichten ihre über 170 Kompositionen ein, die von der Jury bewertet wurden. Die neuen Veranstalter der Maßnahme, der Landesmusikrat NRW und die Leitungsgruppe unter Dr. Walter Lindenbaum (Münster) erreichten dies unter anderem durch eine stärkere Fokussierung des Wettbewerbs auf den Bereich der allgemein bildenden Schulen. Gezielte Ansprache der Musiklehrer an Gymnasien und Gesamtschulen, Realschulen und sogar Grundschulen des Landes führte zu dieser verstärkten Ausschöpfung des kompositorischen Potenzials der Kids in NRW.
Bei den Einsendungen waren herkömmliche Partituren in der Überzahl, aber auch Avantgardistisches, Improvisiertes (auf Tonträger) oder im Studio oder am Computer Produziertes war zugelassen. Die Ausschreibung gliederte sich in vier Sparten: Traditionelle Musik, modern/avantgardistische Musik, Improvisation – Tonband – Computermusik und Musical. Der Jury wurde bei der Bewertung sehr schnell klar, dass die junge Komponistenszene in NRW in einigen Fällen einerseits bereits eine große Reife besitzt, andererseits in vielen Fällen dringend professioneller Hilfestellung bedarf, um die in ihr liegenden Reserven optimal zu nutzen. Der regelmäßig stattfindende „Kompositionsworkshop für Mädchen“ des LMR NRW ist hier gewiss ein guter Ansatz, zumindest für die weiblichen jungen Künstler. Wer weiß, vielleicht wird aus „Jugend komponiert“ ja auch einmal ein großer Wettbewerb…
Die besten Werke des Wettbewerbs werden – alle in Uraufführung – am Samstag, den 12. Juli 2003, 18 Uhr, im Theater Duisburg zu hören sein. Es handelt sich um Kammermusik, Klaviermusik, Musik für symphonisches Blasorchester, für Pop-Band et cetera. Das Konzert wird von Christian Schruff moderiert. Staatssekretär Manfred Morgenstern wird die Preise und Urkunden überreichen. Der Eintritt ist frei.