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Nacht der Sinne, Gewinnspiele, Freibier, Sekt

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Europa Cantat 2006 und die AMJ-Mitgliederversammlung in Mainz
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Der Vorstand des AMJ hatte für seine Mitgliederversammlung am 4. Juni dieses Jahres die Stadt Mainz gewählt. Hildesheim, Ulm, Potsdam, Marktoberdorf, Trossingen, Remscheid, Eisenach und Halle waren seit vielen Jahren Städte der Wahl. Vorstand, Mitglieder und Freunde lernen so Deutschland kennen und Kontakte vor Ort werden aufgebaut oder erneuert.

Die Entscheidung für Mainz in diesem Jahr ergab sich aus naheliegenden Gründen: ist doch der AMJ maßgeblich an dem großen Chor-Festival EUROPA CANTAT 2006 beteiligt. So konnten viele Teilnehmer schon mal vorfühlen („mal sehen, wie es dort zu Europa Cantat sein wird) und erfahren, dass Mainz nicht nur eine Stadt mit Geschichte und Tradition ist, sondern sich auch für EC hervorragend eignet. Eine gute Wahl also, auch weil seit 1961 erstmals wieder eine deutsche Stadt Austragungsort sein wird.

Das Treffen des Vorstandes in kleiner Runde gab bereits einen Vorgeschmack darauf: man saß bei Sonne auf einem der vielen von Fachwerkhäusern umrahmten Plätze, ließ es sich wohl sein und hörte – fast angenehm – schluchzende Geige und eine Bläsergruppe mit der unvermeidlichen Wassermusik. Die Gedanken gingen zum EC-Termin: diese Atmosphäre, der Rhein, die vielen Kirchen, der Dom, eine gut begehbare und weitläufige Fußgängerzone mit vielen Plätzen und Brunnen ist der ideale Ort zum Erleben von Chören, Singgruppen, Tanzkreisen, Offenen Singen, Präsentationen und Events.

Da der Vorstand auch immer einen Referenten einlädt, wurde damit zugleich die Neugier befriedigt. Diesmal war es Prof. Dr. Werner J. Patzelt, bayerischer Sozialwissenschaftler aus Dresden, der mit seinem Vortrag: „Die Wirklichkeit des Chorsingens“ (nebenstehend: eine Zusammenfassung seiner Gedanken) außerordentlichen Tiefgang für dieses Thema zeigte. Da sich die Zuhörerschaft hauptsächlich aus Chorleitern und Chorsängern zusammensetzte, erschien der Titel natürlich sinnvoll. Aber keiner konnte damit rechnen, einen solch wissenschaftlichen Zugang zu der Tatsache des doch vermeintlich einfach erscheinenden Chorsingens („wieso, wir haben Noten und singen los!“) geboten zu bekommen. Hier war nicht nur Hören und Lauschen gefragt, sondern schlicht und einfach der Verstand. Und am Ende war sicherlich jeder froh, dem Thema folgen und sogar neue Ansätze für sich und seine Arbeit heraus lösen zu können. Vielen Dank, Herr Prof. Patzelt!

Durch die Mainzer Veranstaltung der „Nacht der Sinne“ gab es für die Mitglieder abends keine Konzertveranstaltung, so dass man auf diese „Sinnenveranstaltung“ schon neugierig war. Nach dem abendlichen Gesprächs-Network gingen tatsächlich Einige gegen Mitternacht in das schon seit Stunden bestehende Menschengewühle und hatte immerhin die Möglichkeit, mitten in der Nacht beim Bäcker Brezeln, in Designer-Boutiken glitzernde T-Shirts und in Wäschegeschäften Unterhöschen zu kaufen – wenn das nicht aufregend ist… Straßenaktionen, Lesungen, Wett- und Gewinnspiele, Freibier und -Sekt, Open-Air-Discomusik, Lichterketten, offene Straßencafés machten die Stadt trotzdem voll und lebendig und jeder war unterwegs in seiner Stadt!

Für mich am schönsten: ein Nacht-Gottesdienst mit Orgelmusik im Dom mit vollem Geläut um 1.00 Uhr. Wir freuen uns schon auf die Stadt im Chorfestival-Fieber!

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