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Eine Bigband vor schwarz-weißem Hintergrund beim Spielen auf einer Bühne.

Die Stromlos Bigband beim Deutschen Orchesterwettbewerb. Foto: Max Schuster

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Großer Erfolg – ungewisse Zukunft

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Stromlos Bigband punktet beim Deutschen Orchesterwettbewerb
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Großer Erfolg in Wiesbaden, unklare Perspektive zuhause: Die Stromlos Bigband aus Ingolstadt begeistert beim Deutschen Orchesterwettbewerb mit Spielfreude und Qualität – doch geplante Kürzungen gefährden die Zukunft des preisgekrönten Jugendensembles und seiner kulturellen Heimat.

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Ende November 2024 nahm die Stromlos Bigband der Kunst und Kultur Bastei Ingolstadt unter Leitung von Robert Aichner am Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ in Marktoberdorf teil. Die Band, bestehend aus jungen Musikerinnen und Musikern im Alter von 14 bis 22 Jahren aus der Region, hatte bis dahin nur an drei bis vier Probenwochenenden im Jahr zusammengearbeitet. Ziel der Teilnahme war es, sich mit anderen bayerischen Bigbands zu vernetzen und musikalisch auszutauschen. Umso überraschender – und erfreulicher – war es, dass sich das Ensemble mit hervorragendem Erfolg als Landessieger qualifizierte und damit den Freistaat Bayern im Juni beim Deutschen Orchesterwettbewerb in der Kategorie „Jugendbigband / Jazzorchester“ vertreten durfte. 
Zur Vorbereitung auf diese neue Herausforderung engagierte die Band neben den intensiven eigenen Proben zusätzlich Julian Ritter, den neuen Leiter des Landes-Jugendjazzorchesters Bay­ern, für einen Workshop. Gemeinsam wurden neue Stücke erarbeitet und das bestehende Repertoire vertieft.

Vom 14. bis 17. Juni 2025 reiste die Stromlos Bigband dann nach Wiesbaden, um sich dort mit den besten Jugendbigbands Deutschlands zu messen. Da Robert Aichner die Band nicht zum Wettbewerb begleiten konnte, übernahm Malik Diao, Baritonsaxophonist der ersten Generation der Stromlos Bigband, die musikalische Leitung vor Ort. Im Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e. V. präsentierten sich 14 junge Ensembles mit ganz unterschiedlichen Besetzungen und Programmen.

Beate Diao, Leiterin der Kunst und Kultur Bastei, beschreibt die Stimmung während des Wettbewerbs so: „Hinter uns liegen zwei Tage voller Austausch, Teamgeist, Engagement und Freude an Musik, in einer Atmosphäre, in der nicht der Wettbewerbsgedanke im Vordergrund stand, sondern Respekt, Anerkennung, Spaß und Vernetzung der jungen Musiker*innen untereinander.”

Den Höhepunkt bildete das Abschlusskonzert, bei dem die Stromlos Bigband mit einem Programm voller Spielfreude überzeugte. Mit einer Wertung von 23 von 25 Punkten erzielte das Ensemble einen hervorragenden Erfolg und zählt nun offiziell zu den besten Jugendbigbands Deutschlands.

Trotz dieses Erfolgs ist die Zukunft des Ensembles ungewiss. Hintergrund sind die geplanten Kürzungen der städtischen Förderung für die Kunst und Kultur Bastei im Jahr 2026 um 45 Prozent. Laut Beate Diao gefährden diese nicht nur den Fortbestand der Stromlos Bigband, sondern auch die Angebote der Abteilungen Bildende Kunst und Schneiderei der Kinder- und Jugendkunstschule. „Eine über 20 Jahre aufgebaute und sehr gut laufende Einrichtung mit einer unüberlegten Abstimmung kaputt zu sparen, ist nicht nur fahrlässig, sondern auch unverantwortlich und nicht wertschätzend den jungen Menschen gegenüber, die sich spartenübergreifend und mit vollem Einsatz in dieser Stadt und überregional engagieren und das kulturelle Leben aktiv mitgestalten und prägen”, so Diao.

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