„Mit der Musikschule können wir die Lebensqualität in den Gemeinden ein Stück weiterentwickeln. Die Chance ist groß, zu einem guten Ergebnis zu kommen.“ Mit diesem Argument warb Bernhard Walter, Bürgermeister von Altenmünster und Zweiter Vorsitzender des Entwicklungsforums Holzwinkel und Altenmünster e. V., erfolgreich für die Gründung einer interkommunalen Musikschule.
Seit 2013 arbeiten sechs Gemeinden im Rahmen einer „Integrierten Ländlichen Entwicklung“ (ILE) miteinander für ihre Region. In gemeinsamen Kooperationen mit regionalen und überregionalen Partnern konnten bereits zahlreiche Projekte realisiert werden. Die Musikschul-Gründung zählt dabei zweifelsfrei – auch in den Augen der begeisterten Fördergeber – zu einem interkommunalen Leuchtturmprojekt, welches es in dieser Art noch nie gegeben hat.
Ab September 2018 wird die Musikschule Holzwinkel und Altenmünster e.V. mit dem Musikunterricht beginnen. Beteiligt sind die vier Gemeinden Adelsried, Altenmünster, Bonstetten und Markt Welden. Das Bestreben der Initiatoren ist, die kulturelle Palette in der Region zu erweitern und durch ein breites Angebot im Bereich der Blas-, Streich-, Tasten- und Zupfinstrumente, jedem Interessierten das gemeinsame Musizieren zu ermöglichen.
„ILE macht’s möglich!“, betont Anton Gleich, Bürgermeister von Bonstetten und Vorsitzender des zuständigen interkommunalen Arbeitskreises. „Mit dieser Idee haben wir uns schon 2015 befasst“, blickt er zurück. „Aber nur durch die Zusammenarbeit von vier Gemeinden kann ein Projekt wie die Musikschule tatsächlich realisiert werden.“
Kurzzeitig stand das Vorhaben sogar „auf der Kippe“, da sich nicht alle Gemeinden der Region beteiligen wollten. Nachdem sich jedoch zeigte, dass sich die Kosten der Jahreswochenstunden pro Gemeinde durch den Wegfall nicht ändern würden und somit der Zuschuss durch den Freistaat Bayern gesichert war, konnten die Planung finalisiert und die nächsten Schritte realisiert werden.
Inzwischen wurde ein Trägerverein gegründet und bereits ein Vorstand gewählt. Der Mitgliedsbeitrag liegt bei 25 Euro im Jahr und noch am Gründungsabend konnten 58 Mitglieder gewonnen werden – laut Wolfgang Greth, Geschäftsführer des Verbands Bayerischer Sing- und Musikschulen, ein guter Start. „Bis es im Herbst losgehen kann, hat der Vorstand noch genug zu tun“, erklärt er außerdem. „Zum Beispiel müssen die Schul- und Entgeltordnung sowie die Vergütungsregelungen formuliert und beschlossen werden. Auch die Besetzung der Leitungsposition sowie verschiedener Lehrpersonalstellen ist noch nicht beendet.“ Die staatlich bezuschusste Musikschule wird ab dann ein umfangreiches Spektrum an Lehr- und Lernmöglichkeiten sowie Begabtenförderung abdecken, die für Interessierte und Eltern bezahlbar ist. Der zentrale Unterricht in verschiedenen Schulen, Kitas und anderen Einrichtungen, in denen die Gemeinden vor Ort Räume zur Verfügung stellen, ermöglicht den Kindern, Jugendlichen und Junggebliebenen das Musizieren „in der Nähe“.
Die Sorge, dass eine Konkurrenz zu Musikvereinen in der Region entstehen könnte, wurde bereits im Vorfeld aus dem Weg geräumt. Insgesamt beteiligen sich sieben der acht Musikvereine der Region in der Vorstandschaft des Vereins. Der Musikschule geht es darum, eine musikalische Ausbildung auf breiter Basis anzubieten und sich als Ergänzung zum Musizieren im Verein zu etablieren. So könnten vielleicht sogar aktuell bestehende Nachwuchssorgen zukünftig der Vergangenheit angehören. Florian Mair, 1. Vorsitzender der Musikschule Holzwinkel und Altenmünster e.V., fasst zusammen: „Mit der Gründung der Musikschule Holzwinkel und Altenmünster möchten wir in unserer Region ein breit aufgestelltes musikalisches Bildungsangebot schaffen. Unser Angebot richtet sich an Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Aber auch mit Schulen, Kindergärten sowie den örtlichen Musikvereinen möchten wir konstruktiv zusammenarbeiten. Wir freuen uns auf die vor uns liegenden Aufgaben und den weiteren Aufbau unserer Musikschule.“
Wir wünschen alles Gute und viel Erfolg!