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Eine große Menschenmenge vor einer bunten Wand auf einer Bühne.

Foto: Landesmusikrat SH

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Impulse für Jazz und Popularmusik Nordkolleg

Untertitel
Impulsgeber für Vernetzung der Jazz- und Popularmusikszene in Schleswig-Holstein
Vorspann / Teaser

In Schleswig-Holstein fehlte es bis vor einiger Zeit noch an tragfähigen Strukturen zur Vernetzung von Musiker:innen der Jazz- und Popularmusikszene sowie an Formaten zur künstlerischen Weiterentwicklung – sowohl für angehende Profis als auch für ambitionierte Laien. Um dieser Lücke zu begegnen, entwickelt das Nordkolleg Rendsburg den Profilbereich Jazz/Rock/Pop seit einigen Jahren gezielt weiter. Im Fokus steht dabei nicht nur die musikalische Qualifizierung, sondern auch das Schaffen von Räumen für Begegnung, Austausch und Netzwerkbildung. Mit einem stetig wachsenden Angebot an Workshops, offenen Jam-Sessions und Netzwerkformaten positioniert sich das Nordkolleg zunehmend als zentrale Anlaufstelle für Jazz- und Popularmusiker:innen im Norden – unabhängig vom Karrierelevel oder professionellen Anspruch.

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Die Neuausrichtung hin zu Netzwerkbildung und Musiker:innen-Förderung beginnt bereits auf struktureller Ebene: Das Profil Jazz/Rock/Pop wird gezielt gestärkt durch klare inhaltliche Schwerpunkte, eine nachhaltige Programmplanung und den Ausbau geeigneter Infrastruktur. Sichtbar wird dies insbesondere im konsequent erweiterten Seminarangebot im Bereich Jazz und Popularmusik, das auf hohe Qualität und inhaltliche Vielfalt setzt. So finden sich instrumentenspezifische Seminare im Programm, in denen die Teilnehmenden von der Expertise renommierter Dozierender wie Stephan Emig, Stefanie Lottermoser oder Axel Fischbacher profitieren. Ein interessantes Beispiel ist hier der systematische Aufbau von Drum-Workshops – ein Format, das im Norden Deutschlands bislang nur vereinzelt angeboten wird. Mit dem U-Gebäude-Komplex verfügt das Nordkolleg über optimal ausgestattete Räume, die beste Bedingungen zur Durchführung entsprechender Workshops bieten. Die Unterstützung und Einbindung von Endorsement-Partnern der Dozierenden eröffnet nicht nur zusätzliche Ressourcen, sondern ermöglicht auch den Unterricht an hochwertigem Equipment und gewährt zugleich wertvolle Einblicke in den Berufsalltag professioneller Drummer:innen. Durch Kurs-Kooperationen mit dem Fachverband Percussion Creativ e.V. wird die Drum-Community im Norden zusätzlich gestärkt. Um das Kursprogramm im Bereich Recording und Musikproduktion weiter auszubauen, ist zudem perspektivisch eine Modernisierung des hauseigenen Tonstudios geplant. Ergänzt wird das Seminarprogramm schließlich durch praxisnahe Formate wie die Workshop-Reihe „Jazzcombo intensiv!“, in der das Zusammenspiel mit anderen Musiker:innen im Mittelpunkt steht und gezielt Bühnenerfahrung gesammelt wird.

Auch kulturpolitisch engagiert sich der Fachbereich Musik des Nordkollegs aktiv für die strukturelle Weiterentwicklung der Jazz- und Popularmusik in Schleswig-Holstein. Im „Arbeitskreis Pop“ des Kompetenzzentrums für Musikalische Bildung Schleswig-Holstein (KMB.SH) arbeitet er im Dia­log mit vier weiteren großen Musikkulturinstitutionen des Landes zusammen. Dadurch entstehen Synergien, durch die innovative Impulse gesetzt und nachhaltige Strukturen geschaffen werden können. Der Arbeitskreis versteht sich als Schnittstelle zwischen Praxis, Politik und Bildung. Er bietet Raum für Austausch und Reflexion und entwickelt gemeinsame Perspektiven für die Stärkung der Popularmusikszene. Ein Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit ist die Kooperation zwischen dem Nordkolleg und der Maßnahme Popnet.SH des Landesmusikrats Schleswig-Holsteins. Die beiden Partner organisierten im vergangenen Jahr einen Workshop zum Thema „Artist Development“, der insbesondere Newcomer:innen aus der Popularmusik wertvolle Einblicke in Branding, Marketing-Strategien und langfristige Karriereplanung bot. Darüber hinaus unterstützt das Nordkolleg Popnet.SH als Veranstaltungsort und Mitorganisator der von Projektleiter Ingo Hassenstein initiierten Netzwerktreffen für Musiker:innen aus Schleswig-Holstein. Bei diesen Veranstaltungen stehen Themen wie Musikförderung, Professionalisierung und rechtliche Fragestellungen im Fokus, während sie zugleich den nachhaltigen Austausch zwischen Musikschaffenden, Veranstaltenden und Institutionen fördern. Zukünftig sollen diese Treffen regelmäßig an wechselnden Orten im Bundesland stattfinden, um die entstandenen Netzwerke weiter zu stärken. Das Nordkolleg wird dabei weiterhin Teil des Organisationsteams und unterstützend tätig sein.

Ein weiterer Baustein zur Vernetzung von Jazz-Musiker:innen in der Region

ist die enge Verzahnung mit der Baltic Jazz Academy in Lübeck sowie die Reihe „Jazz-Café“ des Nordkollegs. Diese regelmäßigen öffentlichen Jazz-Sessions bieten einen niedrigschwelligen Zugang für ambitionierte Laien, die hier Profis auf Augenhöhe begegnen. Die große Resonanz zeigt sich nicht zuletzt in ausgedehnten Jam-Runden, die auch mal bis in die späten Nachtstunden reichen. Immer wieder kommt es zu spontanen Bühnenmomenten, wenn beispielsweise Ensembles wie das Landesjugendjazz­orchester im Nordkolleg proben und sich einbringen. So entstehen wertvolle Begegnungen und intensives gemeinsames Musizieren über institutio­nelle Grenzen hinweg.

Insgesamt bietet das Nordkolleg als kultureller Begegnungsort Schleswig-Holsteins einen idealen Ausgangspunkt, um die Jazz- und Popularmusikszene des Bundeslandes zu verbinden. Auf dem Campus profitieren Musiker:innen verschiedenster Genres vom gegenseitigen Austausch und der Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen – ein Umfeld, das interdisziplinäre Projekte fördert und neue kreative Impulse setzt.

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