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Landesmusikakademie Hamburg

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Überlegungen zum Fortbildungsbedarf JeKi
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Eine breite Musikalisierung unserer Gesellschaft und die Einbindung von musikalischen und instrumentalen Angeboten in die öffentlichen Bildungseinrichtungen bestimmen die Musikpädagogik in der heutigen Zeit. Es entstehen immer wieder neue Konzepte und Projekte, die schnell weite Kreise ziehen und die musikpädagogische Landschaft verändern. Die Ausbildung kommt da oft nicht mehr hinterher. Bis die Studenten ihr Examen in der Hand haben, haben sich die Bedingungen und Herausforderungen schon wieder verändert. Und die große Zahl der im Dienst stehenden Musikpädagogen hat in ihrem Studium ausschließlich klassischen Einzelunterricht erlebt.

Lebenslanges Lernen – Fortbildungen zu den aktuellen Entwicklungen sind mehr denn je gefordert. Hier sind vor allem auch die Musikbildungsstätten in Deutschland gefragt. Als Leiter einer solchen Einrichtung stellen sich dann folgende Fragen: 1. Welche Kompetenzen und Fertigkeiten werden benötigt? 2. Wer sind die Zielgruppen und was sind ihre Bedürfnisse? 3. Was sind die Ziele und Perspektiven? Ich möchte die Fragen vor dem Hintergrund der Entwicklung eines Fortbildungskonzeptes für das JeKi-Modell in Hamburg betrachten. Dabei möchte ich mich hier auf die Instrumentenvorstellung und den Instrumentalunterricht in den Klassen 2 bis 4 beschränken.

1. Kompetenzen und Fertigkeiten

Der Unterricht findet in den Grundschulen in Gruppen von circa fünf Schülern bis zu Halbklassen statt. Durch die Einbindung in die Schule sind zumindest Grundkenntnisse in der Grundschulpädagogik wünschenswert. Auch der organisatorische Ablauf des Schullebens und die Kommunikation im Lehrerkollegium sind von Bedeutung. Bei der Vermittlung von allgemeinen musikalischen Parametern sind Kenntnisse aus der EMP hilfreich. Anders als in der Musikschule werden sich die Gruppen zufälliger und divergierender zusammensetzen. Wie lassen sich die unterschiedlichen Vorraussetzungen integrieren? Wie sieht ein kind- und gruppengerechter methodisch-didaktischer Aufbau aus? Ein wichtiger Punkt sind praxisgerechte Unterrichtsmaterialien, die sich flexibel an die Bedingungen vor Ort anpassen lassen.

2. Zielgruppen

Aufgrund des großen Personalbedarfs, der wechselnden Einsatzorte und der unterschiedlichen Bedingungen an den jeweiligen Schulen ist das JeKi-Kollegium breit aufgestellt: Neben dem studierten Instrumentalpädagogen finden sich vor allem auch Grundschullehrer, die ein Instrument im Rahmen ihres Studiums gelernt haben oder privat Kenntnisse erworben haben, Grundfachlehrkräfte mit instrumentalem Hintergrund und freie Musiker aus den unterschiedlichsten Bereichen. Wer ist hier besser geeignet und wie und wo wird die Qualifizierung geprüft?
Die verschiedenen Zielgruppen haben natürlich auch unterschiedliche Fortbildungsbedürfnisse. Während zum Beispiel der Schulpädagoge vor allem instrumentale und didaktische Fertigkeiten braucht, fehlt es den Instrumentalpädagogen oft an allgemeinpädagogischer Kompetenz.

3. Ziele und Perspektiven

Eine bunte Vielfalt der Methoden und Lehrkräfte ist bei den unterschiedlichen Situationen in den Schulen sicher nötig und kann das Projekt durchaus bereichern. Es darf aber nicht zu einer „Laiisierung“ des Instrumentalunterrichts führen. Unter dem Dach einer breiten Musikalisierung sollte es trotzdem nicht gleichgültig sein, wie musiziert wird. Wünschenswert wäre, wenn sich feste Teams in den Schulen zusammenfinden, in denen sich pädagogische, instrumentale und künstlerische Kompetenzen verbinden, und wenn Instrumentallehrkräfte einen größeren Stundenumfang an der Schule haben, auch damit sie ihre Klassen flexibel zusammenstellen und damit auch individuell fördern können.

Ein festes Fortbildungs-Curriculum ist unter diesen Vorraussetzungen kaum zu definieren. Sinnvoller ist ein modulares System, das jedem Einzelnen die Möglichkeit bietet, seine individuellen Bedürfnisse zu finden und seine Kompetenzen zielgerecht zu erweitern.

Als Fortbildungseinrichtung der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg und des Hamburger Konservatoriums unter dem Dach des Landesmusikrats hat die Landesmusikakademie Hamburg von Anfang an auf ein modulares, praxisnahes Fortbildungskonzept gesetzt. Im Herbst 2009 bietet sie unter anderem Workshops zu den Themen: „Interkulturelle Musikschularbeit“, „Lernspiele im Gruppenunterricht“ und „Singen mit Kindern“ an.  Im neuen Fortbildungsprogramm 2010 wird ein besonderer Schwerpunkt auf Fortbildungsangebote im Hinblick auf den instrumentalen JeKi-Gruppenunterricht liegen.

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