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Zwanzig Jahre Landesmusikakademie NRW

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Ein Bericht zum „Tag der musikalischen Begegnung“ in Heek-Nienborg
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Zwei Tage lang feierte die Landesmusikakademie NRW in Heek-Nienborg jetzt ihren 20. Geburtstag. Über 30 Ensembles aus ganz Nordrhein-Westfalen umrahmten den „Tag der musikalischen Begegnung“ am 16. Mai. Orchester, Chöre und Bands aus allen Bereichen des Musiklebens, darunter Landesjugendorchester, Schulorchester, Ensembles der im Landesmusikrat NRW zusammengeschlossenen Trägerverbände und Gruppen der örtlichen Vereine brachten der im Westmünsterland gelegenen, landeszentralen Musikbildungsstätte ein Ständchen. Sie zeigten die Vielfalt und Qualität des Musizierens in NRW, deren Förderung zu den Aufgaben der Landesmusikakademie NRW zählt.

Die zahlreichen Festgäste aus nah und fern verbrachten bei Live-Musik – vom Eröffnungskonzert mit dem örtlichen Jugendblasorchester bis zum mitreißenden Abschlusskonzert der Jungen BläserPhilharmonie NRW – und beim Straßenfest mit Attraktionen für Kinder und Erwachsene gut gelaunt den Tag. Die anschließende „Moonlight Musiknacht“ auf der Burg Nienborg wurde vom JugendJazzOrchester NRW eröffnet. Mit einem Festakt zum 20-jährigen Jubiläum, das die Landesmusikakademie NRW gemeinsam mit dem benachbarten Künstlerdorf Schöppingen feierte, hatten die Feierlichkeiten am Abend zuvor begonnen. Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Kultur-Staatssekretär NRW, überbrachte die Glückwünsche des Landes NRW. Er betonte, dass die Förderung von Kunst und Kultur gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine Investition nicht nur in das Kulturleben, sondern auch in die ökonomische Entwicklung bedeute, und bezeichnete die Landesmusikakademie NRW als feste Adresse für das deutsche und internationale Musikleben. Die vom Land NRW geförderte JungeKammerPhilharmonie NRW gab dem Festakt einen glänzenden musikalischen Rahmen. Für Begeisterungsstürme sorgte der virtuose junge Konzertmeister Georg Sarkisjan als Solist in Mendelssohns Violinkonzert.

Die Landesmusikakademie NRW im Rückblick: Am 18. August 1989 übergab der damalige Kultusminister Hans Schwier die Landesmusikakademie NRW offiziell ihrer Bestimmung. In den 20 Jahren ihres Bestehens entwickelte sich die Akademie hinsichtlich ihrer Auslastung, der Ausstattung und ihrer inhaltlichen Schwerpunkte kontinuierlich weiter. Mit jährlich etwa 21.000 Teilnehmertagen, 9.500 Gästen und über 260 Veranstaltungen im Jahr liegt sie heute weit über den bei ihrer Gründung projektierten Planungszahlen. Auch die bauliche Anlage und die Ausstattung wurde der wachsenden Belegung und den steigenden Ansprüchen der Gäste angepasst. Begann der Akademiebetrieb 1988/89 noch mit fünf Gebäuden und 98 Übernachtungsplätzen vornehmlich in Mehrbettzimmern, so verfügt die Einrichtung heute über sieben Gebäude und bietet 144 Übernachtungsplätze, überwiegend in Einzel- und Doppelzimmern. Mit dem Erwerb und Ausbau eines gut ausgestatteten weiteren Gästehauses 2003 kann die Akademie auch ihren Dozenten einen komfortablen Aufenthalt bieten. Die äußeren Rahmenbedingungen spiegeln die inhaltlichen Veränderungen. Zu Beginn vor allem als Tagungshaus für die Musiktreibenden in NRW angelegt, ist die Landesmusikakademie NRW heute in gleicher Weise Tagungs- und Bildungshaus. Wichtige Schritte auf dem Weg zum Bildungshaus waren 1994 die Entwicklung und Umsetzung einer spartenübergreifenden Lehrgangsordnung für die Laienmusik. Die Qualifizierenden Lehrgänge zur Ausbildung von Dirigenten und Multiplikatoren sind auch heute konstituierender Bestandteil im Jahresprogramm. Daneben entwickelte sich zunehmend das Arbeitsfeld „Musikpädagogik“ mit Fortbildungen für Musiklehrer an Schule und Musikschule. Dazu gehörten Themenfelder wie „Musikalische Elementarerziehung“, „Musiktheater mit Kindern und Jugendlichen“ oder auch „Elektronische Tasteninstrumente“ an Schule und Musikschule.

Heute übernimmt die Akademie auch Fortbildungsaufgaben in Landesprogrammen wie „Kultur und Schule“ oder „Jedem Kind ein Instrument“ und führt seit 2003 in den Regierungsbezirken berufsbegleitende Lehrerfortbildungen durch, um die Qualität und Quantität des Musikunterrichts an Grundschulen zu fördern.

Kooperationen wie mit dem Knabenchor Gütersloh e.V. wollen die Singlust und Singkultur gerade bei Jungen gezielt fördern. Mit Maßnahmen zur Hochbegabtenförderung bereitet die Akademie junge Nachwuchskünstler auf ihren Weg zum Studium und in den Beruf vor, und Jahresprojekte wie die Produktion der Oper „Pollicino“ von Hans Werner Henze 2005 oder die im zweijährigen Turnus stattfindenden Europäischen Jazzakademien strahlen nicht nur nach Nordrhein-Westfalen, sondern auch national und international aus.

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