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Ein Ensemble aus Kindern an verschiedensten Instrumenten (klar erkennen tut man Mandolinen und eine Harfe)

Foto: Musikschule der Landeshauptstadt Hannover

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Musikschulkongress des VdM: Wir leben Musikschule

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Dresden wird vom 9. bis 11. Mai 2025 zum Zentrum der Musikpädagogik
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Wir leben Musikschule ist das Motto des diesjährigen Bundeskongresses des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM), der vom 9. bis 11. Mai 2025 in Dresden stattfindet. Lehrkräfte, Musikschulleitungen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Management und in der Verwaltung sowie weitere Interessierte treffen sich dort an drei Tagen zu Fort- und Weiterbildung in Arbeitsgruppen, Themenforen, Podiumsdiskussionen und Vorträgen mit einem reichhaltigen Themenspektrum. Der Austausch untereinander ist dabe

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Im Focus des Kongresses stehen Herausforderungen und Chancen, denen sich der Musikunterricht in Zukunft stellen muss. Themen dabei sind Künstliche Intelligenz, Schulko­operationen wie auch die sich verändernde Arbeitswelt und welch wichtige Rolle hier besonders die musisch-kulturelle Bildung übernimmt. Hierzu wird die Schweizer Expertin für neue Arbeitswelten und digitale Transformation, Barbara Josef, den Eröffnungsvortrag halten.

Streichernachwuchs

Um Herausforderungen geht es ebenfalls bei der Arbeitsgruppe „Deutscher Streichernachwuchs an Hochschulen und in Berufsorchestern ade? Gedanken zur Basisarbeit und Förderung von klein auf an den Musikschulen“. Wolfgang Hentrich, Chefdirigent der Deutschen Streicherphilharmonie, Erster Konzertmeister bei der Dresdner Philharmonie und Professor für Violine an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden geht dabei der Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Streichernachwuchses an den Hochschulen und bei den Berufsorchestern nach und berichtet mit Unterstützung einiger junger Musikerinnen und Musiker der Deutschen Streicherphilharmonie aus dem Innenleben des Orchesters.

Barrierefreiheit und Chancengleichheit

„Musikschule und soziale Herkunft: Wer bleibt außen vor – und warum?“ sowie klassistische Barrieren und mögliche Lösungsansätze für mehr Chancengleichheit sind das Thema der AG von Max Mille. Anhand von Statistiken, Zahlen und Studien sowie von Erkenntnissen aus der Klassismusforschung und Soziologie wird dabei ein differenziertes Bild von Barrieren im Zusammenhang mit der sozialen Herkunft gezeichnet und darauf aufbauend Lösungsansätze für mehr Chancengleichheit beim Zugang zu Musikschulen vorgeschlagen. 

Musik im Wald

Einen neuen Ansatz geht das Projekt MusikWald.Schleswig-Holstein. Marno Schulze und Kerstin Schiele stellen in der AG „Musik im Wald?“ das Bildungs­angebot vor, das Aspekte der Waldpädagogik und Elementaren Musikpädagogik vereint. Kinder treten dabei mit Wald und Natur als komplexem Wesen in Dialog und machen spielerisch Erfahrungen mit allem, was die Natur im Wald bereithält.

Musiktheorie neu erleben

Musiktheorie im Jahr 2025 ist das Thema, um das es in der AG „Musiktheorie neu erleben: Modernes & nachhaltiges Lernen und Anwenden von Musiktheorie im Unterricht“ von Sebastian Jung geht. Dabei stellt er vor, wie durch zeitgemäße Methoden ein Unterricht auf Augenhöhe entstehen und Musiktheorie lebendig gemacht werden kann sowie Inhalte praxisnah und kreativ vermittelt werden, so dass sie für Schüler verständlich, relevant und vor allem langfristig anwendbar sind.

Hip Hop-Pädagogik

Einen Einblick in die Arbeit von Hip Hop mit Kindern und Jugendlichen, der meistgehörten Musikrichtung dieser Altersgruppe, gibt Nico Hartung in der AG „Rap-Pädagogik. Vom Einsatz von Rap in der pädagogischen Arbeit“. Dabei geht es darum, wie ein Rap geschrieben wird, was an der Musik spezifisch ist und was sie von rhythmischem Sprechen unterscheidet. All das wird in diesem Seminar erläutert, diskutiert und ausprobiert. 

Gesundheitsbezogene Prävention

In der Arbeitsgruppe „Musikphysiologische Aspekte in der Musikschule. Gesundheitsbezogene Prävention und Unterstützung der Ausschöpfung musikalischer Potentiale“ erläutert Maria Schuppert, Dozentin für das Fach „Musik & Gesundheit“ an der Musikakademie Kassel „Louis Spohr“, die Prävention körperlicher und psychischer Beschwerden im Zusammenhang mit Instrumentalspiel und Gesang mit dem Ziel der Ausschöpfung musikalischer Potentiale. Dabei werden konkrete Maßnahmen zur Prävention von Fehlbelastungen und Überlas­tungen bei jungen Musikschülerinnen und -schülern vorgestellt sowie leicht in Unterricht und Alltag zu integrierende Übungen für Warm-Up, Mobilisation, sanfte Dehnung und Kräftigung ausprobiert und diskutiert.

Schutzkonzepte

„Prävention und Kindeswohl“ ist für jede Musikschule von großer Bedeutung und Thema des gleichnamigen Managementangebots von Anabel Heger und Elisabeth Riesel-Weicht, bei dem es um Schutzkonzepte in der Praxis geht. Für alle, die gerade anfangen oder bereits im Prozess der Erstellung und Umsetzung eines Schutzkonzeptes sind, werden in diesem Workshop ein praktischer Zugang eröffnet und Anregungen und Ideen gegeben, mit denen das Schutzkonzept leicht im Musikschulalltag umgesetzt werden kann.

Zukunft gestalten

Wachsende Herausforderungen wie Lehrkräftemangel, demografischer Wandel und Ganztagsbetreuungsangebote machen neue Wege und Konzepte in Lehre und Organisation erforderlich. In dem Managementangebot „Zukunft gestalten: Kulturwandel an Musikschulen. Partizipative Ansätze, Praxisbeispiele und Chancen“ gibt Maria Anna Waloschek einen Einblick in einen laufenden Kulturwandelprozess an der Musikschule Ludwigshafen, der zeigt, wie Weiterentwicklung gemeinsam mit Mitarbeitern, Schülern und Kooperationspartnern gelingen kann. Dazu werden auch Ideen entwickelt, wie Musikschulen zu offenen Bildungsräumen werden können – für eine lebendige Musizierkultur, die zukunftsfähig ist und Teilhabe für alle ermöglicht.

Im Managementbereich können sich Interessierte ebenfalls zu Organisationsentwicklung („Die Organisation entwickeln, Wandel und Transformation gestalten: Qualitätsmanagement mit QsM#2“), Elternarbeit („Elternvertretungen einbinden – Eltern als strategische Partner“), die Integration von Nachhaltigkeit in Strukturen und Arbeitsweisen („Nachhaltigkeit und Musikschule“) und zu „Zeiterfassung, Anrechnungszeiten, Nebenabreden und Co.“ informieren und sich über Öffentlichkeitsarbeit an Musikschulen („Austauschforum Öffentlichkeitsarbeit an Musikschulen“) austauschen.
In der kongressbegleitenden Ausstellung präsentieren zudem Aussteller, Verlage, Instrumentenhersteller und andere Anbieter im musikpädagogischen Feld ihre Neuheiten.

Neben den inhaltlichen Angeboten gibt es auch ein musikalisches Programm mit Beiträgen und Aufführungen des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden (HSKD) und mit einem Konzert der Deutschen Streicherphilharmonie.

Anmeldungen zum Kongress sind noch bis 30. April 2025 online möglich unter www.musikschulkongress.de. Für einige Veranstaltungen sind Teilnehmerzahl und Tickets begrenzt.

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