Der Landesverband der Musikschulen Schleswig-Holstein betreibt seit über 20 Jahren die „Studienvorbereitende Ausbildung“ (SVA) für junge, begabte Schüler, die in Erwägung ziehen, Musik zu studieren. Bis zu 40 Stipendiaten ab 14 Jahren können nach einem Vorspiel in den Genuss der SVA-Förderung kommen.
Mit dem Stipendium ist die Belegung von Hauptfach, Nebenfach und Musiktheorie verpflichtend. Zum Nebenfach und für die Musiktheorie erhalten die Eltern einen monatlichen Zuschuss.
Um die Selbsteinschätzung und Vernetzung der räumlich verstreuten SVA-ler zu fördern und zusätzliche wünschenswerte Aspekte wie Kammermusik zu implementieren, hat der Landesverband 2009 die SVA-Förderung um zwei wesentliche Elemente erweitert.
Alle Teilnehmer nehmen an einer von zwei verpflichtenden, kostenfreien Kammermusikwochen teil, in denen gemeinsam mit qualifizierten Dozenten in Ensembles ein Konzertprogramm erarbeitet und aufgeführt wird. Dozenten der bisherigen Kammermusikwochen waren u.a. Cornelia Monske (Schlagwerk, Hochschule für Musik und Theater Hamburg) Manfred Aust (Klavier, Musikhochschule Lübeck), Gert von Bülow (Cello, Hochschule für Musik und Theater Rostock), Kent Pegler (Alte Musik, Hamburger Konservatorium).
Zusätzlich werden an zwei ebenfalls verpflichtenden Theorie-Wochenenden Themen aus der Musiktheorie und Musikgeschichte behandelt. Diese Wochenenden werden in Kooperation mit der Musikhochschule Lübeck durchgeführt, für die Oliver Korte, Professor für Musiktheorie und Gehörbildung, und Immanuel Ott verantwortlich zeichnen. „Neben allgemeiner Musiklehre und Musikgeschichte findet hier eine Annäherung an kompositorische Stile statt: analytisch, improvisatorisch, kompositorisch“, so Korte.
Die Rückmeldungen von Dozenten, Musikschulleitern, Lehrkräften und Teilnehmern zeigen, dass dieses neue Konzept genau die Lücken schließt, die vor Ort etwa durch lange Wege und Schulzeiten entstehen. Die Schüler lernen das intensive, verdichtete Arbeiten zu bestimmten Themengebieten kennen. Außerdem wird durch die Dozentenauswahl sichergestellt, dass die Schüler untereinander und zum Musikhochschulbetrieb und den dortigen Arbeitsweisen Kontakt aufnehmen können. „Können wir nicht eine ganze Woche lang Musiktheorie machen?“, war die Reaktion eines SVA-Teilnehmers nach seinem ersten Theoriewochenende.
Diese besondere und intensive Förderung entlastet die Eltern finanziell, bringt die beteiligten Institute der Ausbildung zusammen und stiftet – vielleicht als wichtigstes Individualkriterium – eine frühe Vernetzung der SVA-Teilnehmer/innen in einem von langen Anfahrtswegen geprägten Flächenland. Oliver Korte aus Lübeck: „Die Mischung aus Instrumentalunterricht und zentralen Angeboten ist sicher ideal für angehende Musikstudenten. Bereits in diesem frühen Stadium von Professoren in die richtige Richtung geführt zu werden, garantiert auch in Zukunft eine hohe Qualität an Aufnahmekandidaten.“
Dank der kontinuierlichen und verlässlichen Förderung durch das Land Schleswig-Holstein entsteht für die Teilnehmer eine vernetzte Förderung, die in dieser Form einzigartig ist.
Eine SVA-Teilnehmerin äußert sich folgendermaßen: „Die SVA ist auf jeden Fall eine tolle Institution für alle, die Musik studieren wollen. Außer dem Fachwissen lernt man viele gleichgesinnte Musiker kennen, so dass man bereits mit einem Netzwerk an Kontakten ins Musikstudium startet.“
Weitere Informationen beim Landesverband der Musikschulen Schleswig-Holstein unter www.musikschulen-sh.de.