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Berlin (ddp). Vor dem Hintergrund des Streits um die NS-Raubkunst wird die Provenienzforschung in Deutschland verstärkt. Im Januar nehme die Arbeitsstelle für Provenienzrecherche und -forschung beim Institut für Museumsforschung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) ihre Arbeit auf.
Dies teilte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) am Mittwoch nach der abschließenden Sitzung der Arbeitsgruppe zu Restitutionsfragen in Berlin mit.Die neue Einrichtung solle Museen, Bibliotheken und Archive dabei unterstützen, Kulturgüter zu identifizieren, die in der NS-Zeit den rechtmäßigen Eigentümern entzogen wurden. Zudem werde sie helfen, Grundlagenforschung zu realisieren. Dafür seien ab 2008 eine Million Euro jährlich vorgesehen.
Die Arbeitsgruppe zu Restitutionsfragen war im Januar nach dem Streit um die Rückgabe des Gemäldes «Berliner Straßenszene» von Ernst Ludwig Kirchner eingesetzt worden. Ziel war es, die Restitutionspraxis in Deutschland transparenter und koordinierter zu gestalten.