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Berater: Wegener sah Elbphilharmonie-Vertrag zu optimistisch

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Hamburg - Risiken im Bauvertrag zur Hamburger Elbphilharmonie sind nach Ansicht eines Beraters von der städtischen Realisierungsgesellschaft ReGe offenbar zunächst unterschätzt worden. Vermutlich glaubte man einen Rundum-Sorglos-Vertrag zu haben, sagte Rechtsanwalt Dietmar Lampe vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) "Elbphilharmonie" der Hamburgischen Bürgerschaft. Der frühere Geschäftsführer Hartmut Wegener habe den Vertrag etwas zu optimistisch interpretiert.

 

"Ich würde nicht sagen, dass das ein sehr laxer Vertrag ist", sagte Lampe, der ab 2007 von der ReGe beauftragt worden war, offene Fragen im Hinblick auf "Nachtrag 4" zu prüfen. Er kenne kein Bauvorhaben, bei dem der Pauschalpreis unverändert geblieben sei. Die 2008 im "Nachtrag 4" festgehaltenen Nachtragskosten in Höhe von 137 Millionen Euro seien indes bemerkenswert. Die Vernehmung Lampes dauerte am Dienstagabend mehr als vier Stunden. Die ursprünglich geplante Anhörung zweier weiterer Zeugen wurde vertagt.

Ziel des Untersuchungsausschusses ist es, unter anderem die Kostenexplosion bei dem Bauwerk von 77 auf mittlerweile 323,5 Millionen Euro für den Steuerzahler zu klären. Aus dem Abschlussbericht des früheren Ausschusses ging hervor, dass das Konzerthaus voraussichtlich noch teurer wird als bisher bekannt. Die Kosten für das Prestigeobjekt wurden darin auf mindestens 351,3 Millionen Euro beziffert.

Der Eröffnungstermin hat sich seit der Grundsteinlegung im April 2007 immer wieder verschoben. Zuletzt hatte Hochtief die Übergabe des Konzerthauses für April 2014 angekündigt.

Wegener war im September 2008 noch vor Abschluss des "Nachtrags 4" nach mehr als vier Jahren als Chef der Realisierungsgesellschaft ReGe zurückgetreten.

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