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Bundestag will Deutsch zur gleichberechtigten Sprache in Europa machen

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Deutscher Kulturrat begrüßt parteiübergreifenden Antrag zur deutschen Sprache

Berlin, den 22.10.03. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt die Einigung aller im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien auf einen gemeinsamen Antrag „Deutsch als Arbeitssprache auf europäischer Ebene festigen“.

In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags wird der gemeinsame Antrag nach Auskunft des Verhandlungsführers der Regierungsfraktionen Eckhardt Barthel, MdB (SPD) und des Verhandlungsführers der Unionsfraktionen Dr. Peter Gauweiler, MdB (CDU/CSU) verabschiedet werden, um so bald wie möglich im Deutschen Bundestag zur Abstimmung gestellt zu werden.

Der Deutsche Kulturrat hat in seiner Resolution „Die deutsche Sprache stärken“ bereits im März dieses Jahres gefordert, dass die deutsche Sprache als dritte Arbeitssprache der Europäischen Union verankert werden muss. Wir freuen uns deshalb sehr, dass in dem parteiübergreifenden Antrag (Bundestagsdrucksache 15/1574) der Deutsche Bundestag die Bundesregierung auffordert, „sich nachdrücklich für die vollständige und ausnahmslose Gleichberechtigung von Deutsch als Arbeitssprache einzusetzen und dafür Sorge zu tragen, dass Deutsch bei allen Veröffentlichungen, Datenbanken, Standards, Konferenzen und Ausschreibungen anderen dabei verwendeten Sprachen gleichgestellt wird“.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte heute: „Im Entwurf für die Europäische Verfassung wird bekräftigt, dass die Europäische Union den Reichtum der kulturellen Vielfalt einschließlich der Sprachen ihrer Mitgliedstaaten achten wird. Diese Grundaussage der zukünftigen Europäischen Verfassung darf nicht durch vermeintlich pragmatische Entscheidungen zunichte gemacht werden. Das vielfach vorgebrachte Argument, dass, wenn neben Englisch und Französisch auch Deutsch zur Arbeitssprache der EU wird, auch die Polen, die Italiener und die Spanier das selbe Recht verlangen, ist richtig. Warum auch nicht? Wer die kulturelle Vielfalt in Europa wirklich will, muss diese Vielfalt gerade bei den Sprachen, einem Kernelement der Kultur, zulassen. Wer die aktiven Arbeitssprachen der Europäischen Union auf nur zwei, oder sogar nur eine Sprache, einengen will, ruiniert die kulturelle Vielfalt in Europa. Ich freue mich sehr, dass die Abgeordneten des Deutschen Bundestags dies nicht zulassen wollen.“