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Den Spagat wagen!

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Kontroverse Debatten in politik und kultur

Berlin, den 20.06.2003. In wenigen Tagen erscheint die neueste Ausgabe der kulturpolitischen Zeitung des Deutschen Kulturrat politik und kultur.

EU-Handelskommissar Pascal Lamy wirbt in seinem Leitartikel für einen Spagat zwischen den Interessen der EU-Mitgliedsstaaten und denen der Entwicklungsländer bei den derzeit laufenden GATS-Verhandlungen. Er plädiert für den in Europa bestehenden Schutz der Kulturförderung und der Kulturwirtschaft, fordert zugleich nach bilateralen Zugeständnissen gegenüber den Forderungen der Entwicklungsländern nach Zugang zu den europäischen Märkten im audiovisuellen Bereich.

Die Hörfunkdirektorin des WDR Monika Piel zeigt in ihrem Beitrag das Spannungsfeld zwischen dem Deutungsanspruch der so genannten Hochkultur und den aktuellen wirtschaftlichen Anforderungen auf. Sie beschreibt die Finanzierungsnöte von Kultureinrichtungen, die Grenzen der Finanzierung durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die Gefahren durch internationale Vereinbarungen wie das GATS-Abkommen.

Mit den begrenzten finanziellen Ressourcen des gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks setzt sich auch der Intendant von DeutschlandRadio Ernst Elitz auseinander. Er verweist auf die historisch gewachsene Bedeutung, die die Rundfunkorchester und Rundfunkchöre für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben und zeigt zugleich die finanziellen Grenzen auf.

Mit Fragen der Kulturfinanzierung befasst sich ebenfalls Bundestagsvizepräsidentin Dr. Antje Vollmer bei der Vorstellung des Auftrags der geplanten Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags zur Kultur in Deutschland. Wie künftig die traditionellen Strukturen finanziert werden können und zugleich neue Formen erprobt werden können, soll eines der Themen der Enquete-Kommission werden.

In einem Kommentar plädiert der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kultur Hans Zehetmair dafür, Kultur und kulturelle Bildung stärker zusammenzuführen und die Kultureinrichtungen an ihren Bildungsauftrag zu erinnern.

Mit dem Thema Ganztagsschule und kulturelle Bildung setzen sich zwei Beiträge auseinander. Staatsministerin Doris Ahnen stellt das rheinland-pfälzische Modell der Kooperation von Schule und freien Trägern vor. Der Vorsitzende des Bundesverbands der Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen Peter Kamp zeigt die Perspektiven einer Zusammenarbeit von Jugendkunstschule und Schule auf.

Weiter enthält die neueste Ausgabe von politik und kultur den Jahresbericht des Deutschen Kulturrates, informiert über Europa und die Kultur, fragt „Wozu Kunst? Wozu Kunstbetrieb?“ und berichtet über die Diskussion zur Europäischen Verfassung im Deutschen Bundestag.

politik und kultur 03-03 (Juli/August 2003) steht für die Presse bereits heute vorab im Internet als pdf-Datei zum herunterladen unter: http://www.kulturrat.de/puk2003/puk03-03.pdf zur Verfügung.

politik und kultur
Herausgegeben von Olaf Zimmermann und Theo Geißler
2. Jahrgang - ISSN 1619-4217
6 Ausgaben im Jahr, erhältlich im Abonnement, im Bahnhofsbuchhandel und auf Flughäfen, Einzelpreis 3 €, im Abonnement 18 € incl. Porto