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(nmz-thg) Wenige Stunden nach unserer gestrigen Veröffentlichung zum Stop der Wiedervereinigung von Musikrats-gGmbH und Vereinsteil durch CDU-MdB Steffen Kampeter nahm auch der Deutsche Musikrat selbst Stellung zu diesem Vorgang:
(Pressemitteilung DMR): Zwischenstand zu EinDMRDer Deutsche Musikrat strebt, gemäß eines Beschlusses der Mitgliederversammlung, die strukturelle Zusammenführung von DMR e.V. und DMR gProjektGmbH an.
In der vergangenen Präsidiumssitzung informierte die Arbeitsgruppe EinDMR über den aktuellen Stand.
Dazu Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates: „Die Notwendigkeit, den Deutschen Musikrat als eine einheitliche Kraft für das Musikleben in Deutschland zu stärken, wurde in zahlreichen Gesprächen mit den politischen Vertretern der Legislative und der Exekutive auf Bundes- und Landesebene übereinstimmend unterstrichen. Allerdings zeichnet sich für den einstimmigen Beschluss der Mitgliederversammlung des Deutschen Musikrates und der Konferenz der Landesmusikräte, diese Stärkung durch eine Zusammenführung in der e.V.-Struktur zu erreichen, derzeit keine tragfähige Mehrheit bei Politik und öffentlichen Geldgebern ab. Es gibt aber deutliche Signale, die Idee von EinDMR durch engere Verknüpfung von Dachverband und Projektgesellschaft zu befördern. Das Präsidium wird der kommenden Mitgliederversammlung die Gesprächsergebnisse und mögliche Beschlussempfehlungen vorstellen.“ (Ende der Pressemitteilung)
(nmz-red) Wir fügen an dieser Stelle einen weiteren kurzen Auszug aus dem Kommentar von Theo Geißler an, der in der soeben erschienenen Ausgabe 7/8 der nmz in voller Länge zu lesen ist:
...Schon jetzt beginnt in Präsidiumskreisen das Schön-Getuschle der bitteren Niederlage. Man darf gespannt sein, mit welchen verbalen Seifenblasen dem Souverän – der Mitgliederversammlung - Ende Oktober in Berlin das elende Scheitern angemeiert wird. Ein pseudopragmatisches „dann ist halt nichts zu machen – wir taten unser Bestes“ dürfte eine der bereitwillig genutzten Selbstbetrugs-Floskeln sein.
Seit Jahren ist der Umgangston der Musikrats-Spitze in der Kommunikation mit der Politik auffällig stumpf, devot. Man bettelt statt aus gutem Grund zu fordern, man bittet längstmütig um milde Zustimmung statt angemessen zu handeln. Stilistisch überwiegt Wackelpudding den Klartext. Es ist eine Frage des Niveaus, der Haltung, des Selbstbewusstseins, wenn man im Ellenbogenklima unserer politischen Realität bestehen will. Alle drei Faktoren zählen nicht gerade zum Kraftpotenzial der aktuellen Präsidiums-Konfiguration...